Schmiermittelfreie Polymer-Gleitlager für PV-Nachführsysteme

Lager sorgen für lange Lebensdauern

14. Juni 2012, 14:48 Uhr | Heinz Arnold
Bernhard Hofstetter, Igus (li.), und Thomas Vogel, TecnoSolar, im Solarpark in Postbauer-Heng. Allein in dieser PV-Anlage sind an die 13.000 Polymer-Gleitlager verbaut.
© igus / TecnoSun Solar

Auf die Entwicklung robuster PV-Nachführsysteme hat sich TecnoSun Solar Systems spezialisiert. Damit sie bei Wind und Wetter einwandfrei funktionieren, kommen Polymer-Gleitlager zum Einsatz. Sie sorgen für die notwendige Funktionssicherheit.

Bernhard Hofstetter, Igus (li.), und Thomas Vogel, TecnoSolar, im Solarpark in Postbauer-Heng. Allein in dieser PV-Anlage sind an die 13.000 Polymer-Gleitlager verbaut.
Bernhard Hofstetter, Igus (li.), und Thomas Vogel, TecnoSolar, im Solarpark in Postbauer-Heng. Allein in dieser PV-Anlage sind an die 13.000 Polymer-Gleitlager verbaut.
© igus / TecnoSun Solar

Ursprünglich hatte die 2010 in Neumarkt/Oberpfalz gegründete TecnoSun Solar Systems eine Zweiachsführung entwickelt, zu der sich später eine Einachsführung gesellte. Derzeit erfahren die vertikalen Einachsnachführsysteme die stärkste Nachfrage, weil sie kostengünstiger sind. Je weiter südlich allerdings der Standort liegt, desto eher rechnen sich Zweiachsnachführungen. Der Mehrertrag durch den Einsatz eines Nachführsystems liegt nachweisbar bei bis zu 40 Prozent. Diese Systeme erzielen nicht nur eine deutlich höhere Leistung, sondern auch eine gleichmäßige Leistungsausbeute während des gesamten Tages. »Allerdings gelten Trackersysteme landläufig als zu teuer. Außerdem empfinden viele Anwohner, dass sie wegen ihrer Höhe die Landschaft verschandeln. Deshalb haben wir die Bauhöhe niedrig gehalten, was zusätzlich die Kosten im Vergleich zu anderen Systemen senkt«, sagt Thomas Vogel, Geschäftsleiter und Firmensprecher von TecnoSun Solar Systems AG in Neumarkt/Oberpfalz.

Die Bauhöhe der Tracker von TecnoSun beträgt rund 1,5 m. So passen sich die PV-Anlagen gut in das Landschaftsbild ein und bieten eine geringe Windangriffsfläche. Mit dem besonderen Antriebskonzept kann ein Motor bis zu 120 Tracker betreiben. Das entspricht einer Modulfläche von rund 400 qm. Hierdurch sinken die Systemkosten deutlich.

Die Kraft überträgt ein sehr stabiles Drahtseil, das um die einzelnen Nachführgestelle gelegt wird. Der Motor erhält von einer elektronischen Steuerung Stellimpulse und überträgt sie auf die Drehspindel, die wiederum das Drahtseil bewegt, das die einzelnen Gestelle auslenkt. So passt sich die Position der Nachführanlage laufend an den Sonnenstand an.

Gleitlager für jahrzehntelange Laufzeiten

Normalerweise ist eine nachgeführte Anlage mit Betonelementen in der Bodenfläche verankert, die irgendwann mühsam entfernt werden müssen. »Unsere Verankerung besteht aus Erdschrauben, darauf wird das relativ einfache mechanische System aufgebaut, eine reine Metallkonstruktion«, erklärt Thomas Vogel. Mit den schmiermittelfreien Polymer-Gleitlager der in Köln ansässigen igus GmbH kann die Reibung im System praktisch vernachlässigt werden.

Je drei ungeschmierte Lager sitzen zwischen Trommel und Traktionsring, der Grundplatte. »Wir haben nach einem System gesucht, das erstens komplett trocken laufen muss und zweitens den Anforderungen entspricht, die die  Umgebungsbedingungen stellen«, erinnert sich Thomas Vogel. Anlagenlaufzeiten von mehreren Jahrzehnten gehören zum Anforderungsprofil. Und im Fall der Fälle müssen die Gleitlager im Rahmen von Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten schnell und unkompliziert ausgetauscht werden können.

Das Anforderungsprofil erfüllt der Allround-Werkstoff iglidur P. Wegen seiner Wärmestabilität und der geringen Wasseraufnahme gehört dieses Gleitlager zu den dimensionsstabilsten – auch bei wechselnden Umgebungsbedingungen. Es eignet sich für mittlere bis hohe Belastungen. Umfangreiche Tests, die TecnoSun durchgeführt hatte, haben dies gezeigt.


  1. Lager sorgen für lange Lebensdauern
  2. Schnee, Zugbelastungen und Verkantungen

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