Hoher Wirkungsgrad

Perowskit-Zellen erreichen 25,5 Prozent

13. Oktober 2021, 12:15 Uhr | Heinz Arnold
Die schwedische Skanska Central Eastern Europe hat das Bürogebäude »Spark« in Warschau mit semitransparenten Perowskit-Solarzellen von Saule Technologies ausgestattet.
© Skanska

Die Perowskit-Photovoltaikzellen von Saule Technologies erreichen unter Betriebsbedingungen für IoT-Anwendungen einen Wirkungsgrad von 25,5 Prozent.

Dies wertet Saule Technologies als einen wichtigen Meilenstein die Perowskit-Photovoltaik-Technologie. Bestätigt haben dies Labormessungen im Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE durch die Gruppe von Dr. Uli Würfel. Die Messungen wurden unter 1000 Lux Beleuchtung durch eine kaltweiße LED durchgeführt, was der realen Umgebung für die erste kommerzielle Anwendung dieser Bauelemente entspricht.
 
Die Ergebnisse eröffnen neue Geschäftsmöglichkeiten für Saule Technologies mit Sitz in Breslau, Polen. Die von Saule hergestellten flexiblen Perowskit-Photovoltaik-Bauelemente eignen sich gut für die Stromversorgung elektronischer Geräte in Innenräumen bei geringer Lichtintensität. Das ist oft die Voraussetzung, um in IoT-Umgebungen Einsatz finden zu können.

Perowskit-Solarzellen von Saule Technologies
Perowskit-Solarzellen von Saule Technologies
© Saule Technologies

Saule Technologies ist nach eigener Aussage das weltweit erste Unternehmen, das den Zellherstellungsprozess von der Forschungs- und Entwicklungsphase auf die Produktionslinie im großen Maßstab zu übertragen konnte. Im Mai dieses Jahres hatte Saule Technologies die erste Fertigungsstätte für die Perowskit-Zellen- und -Module in Betreib genommen. Auf 5000 m² sollen dort Module zunächst für den Einsatz im IoT-Umfeld produziert werden. Eine 100-MW-Werk soll folgen.

»Damit sind wir erfolgreich in die Kommerzialisierungsphase eingetreten und werden unser Geschäft jetzt ausweiten. Es ist an der Zeit, überall auf der Welt neue Fabriken zu bauen, die angesichts der rasch wachsenden Nachfrage einen wesentlich höheren Produktionsdurchsatz haben. Der IoT-Markt wird im Jahr 2025 einen Wert von 1,1 Mrd. Dollar haben, und wir sind darauf vorbereitet«, sagt Dr. Olga Malinkiewicz, Mitbegründerin und CTO von Saule Technologies.

Semitransparendes, felxibles Perowskit-Modul von Saule Technologies.
Semitransparendes, felxibles Perowskit-Modul von Saule Technologies.
© 43_3_Saule Technologis_Semitransparendes Perowskit-Modul

Das Potenzial der Perowskit-PV-Technologie reicht weit über den IoT-Markt hinaus. So können die Zellen von Saule Technologies auch in Building Integrated Photovoltaics, Building Applied Photovoltaics, in der E-Mobilität und viele andere Bereichen Einsatz finden. Das schwedische multinationale Bauunternehmen Skanska hat beispielsweise Pionierarbeit bei der Verkleidung von Bürogebäuden mit halbtransparenten Perowskit-Solarzellen geleistet, die von Saule Technologies geliefert werden, und zwar in kommerziellem Maßstab. »Mit den Perowskit-Solarzellen von Saule Technologies können wir einen wir einen signifikanten Energiebeitrag für die Versorgung eines Gebäudes generieren. Wir sind auf dem Weg zu Null-Energei-Gebäuden«, sagt Adam Targowski, Sustainable Development Manager der Commercial Development Unit von Sanska in Central Eastern Europe.

Skanska hat sich über eine Lizenzvereinbarung die exklusiven Rechte gesichert, die Technologie von Saule in Gebäudefassaden und Schallschutzbauten in allen Weltregionen zu nutzen, in denen Sanska aktiv ist (Nordic, Europa und USA).


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