Neues Leben für den Wüstenstrom

Roland Berger setzt auf die DESERTEC-Vision

26. Mai 2015, 12:04 Uhr | Heinz Arnold
Weltweit für die solarthermische Energiegewinnung geeignete Wüsten.
© DESERTEC FOUNDATION

Roland Berger ist neue Kuratoriumsvorsitzender der DESERTEC Foundation und will sich für die Realisierung der DESERTEC Vision weltweit einzusetzen. Die Strategie besteht darin, dem Projekt im Mittelmeerraum neuen Schub zu geben, es aber auch mit der Gründung der DESERTEC Alliance weltweit zu stärken.

Details der Strategie werden derzeit entwickelt, konkrete Maßnahmen will die DESERTEC Foundation im Frühherbst nennen. Nach den politischen Unruhen in vielen Nordafrikanischen Ländern und dem
Rückzug führender Unternehmen aus der Desertec Industrial Initiative (Dii) war es um die DESERTEC-Vision allerdings etwas ruhig geworden.

Jetzt will die DESERTEC Foundation – nicht zuletzt auch mit Unterstützung von Wirtschaftsexperten wie Roland Berger – zeigen, dass das Projekt nach wie vor lebt. Gerade die politische Instabilität in einigen Ländern Nordafrikas mache klar, wie dringend die Umsetzung eigentlich gebraucht würde. Denn  der Wüstenstrom werde lokal, also dort gewonnen, wo er zur Produktion von Nahrung, Trinkwasser und als Grundlage für enkeltauglichen Wohlstand dringend gebraucht wird. Er verspricht Arbeitsplätze, die saubere Energiegewinnung und die Wertschöpfung kann in der Wüstenregion stattfinden. Das eröffne den Bewohnern der Regionen neue Perspektiven.

Die bisherigen Aktivitäten in der Fokusregion EUMENA werden nach einer Lernphase nun global skaliert, um gemeinsam mit den Menschen vor Ort, die Grundlage für Wohlstand zu schaffen: Saubere Energie. Gleichzeitig arbeitet die DESERTEC Foundation an der Beschleunigung der Energiewende in den industrialisierten Ländern durch Ergänzung des lokalen Energie-Mix mit lastfolgefähigem Wüstenstrom.
»Es gibt immer Gründe, Dinge nicht zu tun, aber mindestens einen gewichtigen Grund, Dinge zu tun: Die Verantwortung für unsere Erde, für den sauberen Wohlstand aller Menschen, für unsere Kinder und Enkel«, sagt Roland Berger. »Aufstrebende Regionen brauchen dringend saubere und zuverlässige Energie als Grundlage für Wohlstand, Nahrungs- und Trinkwasserproduktion. Gleichzeitig können wir mit Stromimporten aus Wüstenregionen die Energiewende der reichen Welt beschleunigen. Diese Entwicklung müssen wir befördern. Es geht hier nicht um Deutschland oder Europa, wir haben die Verantwortung für den gesamten Planeten. Wir dürfen den Kindern die Zukunft nicht mit Technologie von gestern verbauen.«


  1. Roland Berger setzt auf die DESERTEC-Vision
  2. Generationenvertrag mit Jugendlichen aus aller Welt

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