Photovoltaikanlagen setzen sich als alternative Energiequelle immer mehr durch. Weil es sich bei diesen Anlagen aber um eine nicht geringe Investition handelt, sollten Verbraucher auf einige Aspekten achten, um das Meiste aus ihren Anlagen zu holen und die Investition zukunftssicher zu machen.
Zunächst ist eine grundsätzliche Frage zum Anlagen-Design zu beantworten: Setzt man einen zentralen Wechseltrichter ein oder wählt man den Aufbau mit Mikro-Wechselrichtern? Während bei Verwendung eines zentralen Wechselrichters alle PV-Panels in Reihe an den Wechselrichter angeschlossen werden, wird beim Einsatz von Mikro-Wechselrichtern jedes Panel mit einem eigenen kleinen Wechselrichter ausgestattet, der für die Umformung von Gleich- in Wechselstrom sorgt.
Mikro-Wechselrichter bieten mehrere Vorteile:
Um die Sicherheit der PV-Anlage weiter zu steigern, sollten Mikro-Wechselrichter mit einem Schnellabschaltsystem (sogenannte Rapid-Shutdown- beziehungsweise RSD-Funktion) verbaut werden. In den Vereinigten Staaten sind sie bereits gesetzliche Norm, in der Europäischen Union wird noch darüber diskutiert.
Unzweifelhaft ist jedoch, dass Mikrowechselrichter mit RSD-Funktion von Versicherungen empfohlen werden, nicht zuletzt, weil sie die Sicherheit für Feuerwehrleute bei Löscharbeiten im Brandfalle erhöhen.
Um sich für künftige Entwicklungen zu wappnen, sollten Konsumenten Mikro-Wechselrichter wählen, die den Betrieb eines eigenen Netzes – unabhängig vom öffentlichen Netz – erlauben, weil es beim weiteren Ausbau der PV-Energie zusehends auch in Deutschland zu Netzengpässen kommen kann. In den Niederlanden sind Netzengpässe bereits ein erhebliches Problem.
Während der Spitzenzeiten der Solarenergiegewinnung steigt die Spannung des Stromnetzes an. Dies führt immer häufiger zur Abschaltung von PV-Anlagen, und zwar nicht nur von Systemen einzelner Haushalte, sondern in ganzen Nachbarschaften. Wechselrichter müssen automatisch abschalten, wenn die Spannung 253 Volt übersteigt. Bei zentralen Wechselrichtern wird in diesem Fall die gesamte PV-Installation deaktiviert.
Beim Einsatz intelligenter Mikro-Wechselrichter ist das anders: Die Spannung ist geringer, sodass häufig weiterhin Solarenergie generiert werden kann. In solchen Momenten wird zwar nicht das gesamte Potenzial der Anlage genutzt, aber es ist ein enormes Plus, wenn eine PV-Installation unabhängig vom Stromnetz weiterlaufen kann.
Die Investition in eine stromnetzunabhängige Solaranlage ist erheblich günstiger als eine Investition in die Netzverstärkung. Wenn mehr erneuerbare Energien zum Einsatz kommen, werden sich niederländische Szenarien auch in anderen Ländern häufen. Möglicherweise werden Energieversorgungsunternehmen Haushalte in Zukunft sogar dafür bezahlen, sich für eine gewisse Zeit vom Netz zu trennen, damit die erforderliche Flexibilität erreicht werden kann. Dafür ist natürlich die digitale Kommunikation zwischen den Verantwortlichen und nachhaltigen Energiesystemen in Häusern und Wohnungen erforderlich. Das ist der nächste Schritt auf dem Weg zur Energieautonomie. (kv)