Antidumping

SolarWorld begrüßt die finale Entscheidung der USA

22. Januar 2015, 11:25 Uhr | Engelbert Hopf
Frank H. Asbeck, Vorstandsvorsitzender der SolarWorld »Gerade nachdem gestern die Meldung über Entlassungen und Produktionsschließung bei Hanwha Q Cells die Solarbranche in Deutschland erschüttert hat, ist das Signal aus Washington wichtig«
© SolarWorld

Ab dem 1. Februar treten in den USA Antidumping- und Antisubventionszölle gegen Solarprodukte aus China und Taiwan in Kraft. Sie ergänzen die bereits bestehenden Zölle auf Solarzellen aus China und Module aus diesen Zellen. Eine Umgehung dieser Zölle ist nun nahezu unmöglich.

Nun sind die Antidumping-Entscheidungen gegen Solarprodukte aus China und Taiwan in den USA final. Die International Trade Commission (ITC) der Vereinigten Staaten, bestätigte gestern, die Zollfestlegung des amerikanischen Handelsministeriums in Höhe von über 50 Prozent für in China gefertigte Solarstrommodule und etwa 20 Prozent für Solarzellen aus Taiwan und Module, die taiwanische Zellen enthalten.

Diese Maßnahmen ergänzen nach dem Votum der ITC nun ab dem 1. Februar dieses Jahres die bereits bestehenden Zölle auf Solarzellen aus China und Module aus diesen Zellen in Höhe von 30 Prozent und machen eine Umgehung dieser Zölle nahezu unmöglich. Angestoßen wurde das nun abgeschlossene Antidumpingverfahren von SolarWorld Industries America, dem US-amerikanischen Tochterunternehmen des Bonner Solarkonzerns SolarWorld.

»Unsere Kollegen in den USA haben mehr als drei Jahre gemeinsam mit Verbündeten in Verbänden, Gewerkschaften und Installationsfirmen dafür gekämpft, illegales Dumping zu stoppen und wieder fairen Wettbewerb auf einem der größten Solarmärkte der Welt herzustellen«, zeigte sich Frank Asbeck, Vorstandsvorsitzender der SolarWorld nach der Entscheidung zufrieden, »mit dieser Entscheidung gibt die US-Handelskommission uns und allen, die sich für fairen Wettbewerb einsetzen, Recht«. Zukünftige, so Asbeck, »gewinnt wider, wer die beste Qualität und wettbewerbsfähige Preise anbietet, nicht mehr, wer wie die chinesische Konkurrenz die höchsten staatlichen Subventionen bekommt«.

Die gestern veröffentlichte Entscheidung der ITC ist nach der Entscheidung des US-Handelsministeriums von Dezember 2014 der letzte Schritt zur dauerhaften Festlegung der Zölle in den USA. Sie treten zum 1. Februar 2015 in Kraft und gelten zunächst für fünf Jahre.
SolarWorld betreibt in Hillsboro/Oregon die größte Fertigung von Solarprodukten in den USA. Im letzten Jahr konnte das Unternehmen seinen Umsatz in den USA nahezu verdoppeln. Mit seiner deutschen Produktion ist das Unternehmen auch größter Solarhersteller in Europa. Das Unternehmen versucht sich in erster Linie über die Themen Qualität, Lebensdauer und Effizienz der Solarmodule vom Wettbewerb abzuheben.

Bekannter Weise gelten auch in der EU Antidumpingmaßnahmen gegen chinesische Solarprodukte. Allerdings werden die Zoll- und Mindestpreisregeln zunehmend durch chinesische Anbieter unterlaufen, weswegen SolarWorld gemeinsam mit der europäischen Herstellerinitiative EU ProSun in zahlreichen Verfahren weiter für einen effektiven Schutz gegen Dumping eintritt.

Unter dem Eindruck dieser Entwicklung sind in den letzten Jahren dutzende europäische Solarhersteller vom Markt verschwunden und rund 15.000 Jobs in der Branche verloren gegangen. »Gerade nachdem gestern die Meldung über Entlassungen und Produktionsschließungen bei Hanwha Q-Cells die Solarbranche in Deutschland erneut erschüttert hat, ist das Signal aus Washington wichtig«! Asbeck fordert, dass die EU genauso entschlossen gegen Dumping vorgehen soll, wie die USA. Asbeck: »Wir kämpfen für den Standort Deutschland und Europa, wie für den Standort USA, denn hier können wir die Qualität erzeugen, die unsere Kunden von uns erwarten«.


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