ZSW: Umwandlung von Ökostrom in Erdgas

Stromspeicher, Batterietests und Brennstoffzellen

24. März 2011, 7:55 Uhr | Heinz Arnold
Anlage zur Umwandlungvon Ökostrom in Erdgas im Maßstab 1:50
© ZSW

Wie sich Energie aus Wind und Sonne speichern lassen, zeigt das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) auf der Hannover Messe (Halle 274, Stand B61). Am Messestand macht ein Modell im Maßstab 1:50 eine Anlage zur Umwandlung von Ökostrom in Erdgas anschaulich.

Auf Monitoren demonstrier das ZSW Sicherheitstests und gestatten so erstmals Einblicke in die Ulmer Labore für Batterietechnologie des F&E-Dienstleisters. Außerdem sind neue Brennstoffzellen-Stacks für emissionsfreie Mobilität zu sehen.

2020 werden erneuerbare Energien auf dem Stromsektor einen Anteil von 45 bis 50 Prozent halten. Wie man sie erfolgreich in das Energiesystem integriert, wird eine immer wichtigere Aufgabe. Denn der unregelmäßig auftretende Grünstrom droht das Stromnetz an seine Belastungsgrenze zu bringen. Gemeinsam haben das ZSW, SolarFuel und das Fraunhofer IWES eine neue Speichertechnik entwickelt: Der Strom wird über Elektrolyse und Methanisierung in erneuerbares Erdgas umgesetzt. Das Erdgas lässt sich in die Energieinfrastruktur einbinden, die Speicherkapazität ist sehr hoch. Erdgasautos, Heizungen und effiziente Gaskraftwerke können das Gas nutzen – und so den weiteren Ausbau von Wind- und Sonnenenergie unterstützen.

Auch den Hochleistungsbatterien wird eine große Zukunft prophezeit. Forschung und Industrie sind auf der Suche nach dem Super-Akku. Entscheidend ist, dass die Akkus allen Anforderungen des Automobilalltags gerecht werden – von der Lebensdauer über die Kosten bis zur Sicherheit. Das würde die Marktchancen für urbane Elektroautos weiter verbessern. Die Zukunft der Autos auf Langstrecken wird aber den Hybridfahrzeugen mit Brennstoffzellen gehören. Als Energiespeicher der Brennstoffzelle dient Wasserstoff – der auch aus erneuerbaren Energien gewonnen werden kann. Beide Techniken erforscht und entwickelt das ZSW für die Industrie entlang der gesamten Wertschöpfungskette – inklusive vorindustrieller Fertigungslinien im Pilotmaßstab.

Das ZSW gehört zu den führenden, auf die angewandte Forschung ausgerichteten Instituten für erneuerbare Energien und Energieeffizienz. In Stuttgart, Ulm und Widderstall arbeiten derzeit rund 200 Wissenschaftler, Ingenieure und Techniker. Am Standort Stuttgart werden Photovoltaik und regenerative Kraftstoffe erforscht und Energiesystemanalysen erstellt, in Ulm Batterietechnik und Brennstoffzellen entwickelt.

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