Angina Subventionitis

SunEdison-Pleite steht kurz bevor

4. April 2016, 15:13 Uhr | Hagen Lang
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SunEdison, das ehemals größte »grüne« Energieunternehmen und weltgrößter Entwickler Erneuerbarer-Energien-Projekte wird wohl Insolvenz anmelden. Die US-Amerikaner konnten für ihren Schuldenberg bisher keine Lösung finden.

Seit ihrem Höchststand von 29 Euro im Juli 2015 ist die SunEdison-Aktie um über 99 Prozent auf 26 Cent abgestürzt. Der ehemalige Liebling der Hedge-Fonds schaffte es bislang nicht, sich mit Kreditgebern auf eine Umschuldung zu einigen. Der Branchendienst "Debtwire" erneuerte seine Warnung, dass SunEdisons Cash-Situation sehr düster aussehe. Im Rahmen einer Chaper-11-Insolvenz könnte SunEdison gezwungen sein, etliche seiner Wind- und Solar-Projekte mit 5,5 GW Leistung zu liquidieren. Dies könnte sich wiederum auf den US-Solarmarkt auswirken.

Das weltweit weitgehend von staatlich verordneten Solar- und Wind-Subventionen lebende Unternehmen hat von 2011 bis 2015 10 Milliarden Dollar neue Schulden aufgenommen. Die Höhe der momentan bekannten notleidenden Kredite liegt bei 1,4 Milliarden US-Dollar.

Immer weniger war SunEdisons Strategie aufgegangen, sogenannte "Yield cos" aufzubauen, lokal tätige Tochterfirmen, die durch Abschöpfung der lokalen Solarsubventionen einen kontinuierlichen Rendite- oder auch nur Cash-Flow generieren und zum Ergebnis der US-Muttergesellschaft beitragen. So hatte sich das Unternehmen nach dem Schrumpfen Britischer Erneuerbaren-Subventionen aus Großbritannien zurückgezogen.

Damit setzt sich Obamas Kette von "Green-Energy-Debakeln" fort. 2011 war der kalifornische Solarpanel-Hersteller Solyndra mit 535 Millionen Dollar staatlicher Subventionen untergegangen. Im November 2015 ging der spanische "Ökoenergie-Multi" Abengoa in Insolvenz, nachdem er insgesamt 2,9 Milliarden Dollar Zuschüsse und Kreditgarantien von der US-Regierung erhalten hatte. Weitere -meist vergessene- Pleiten subventionierter "grüner" US-Unternehmen waren die des Batterieherstellers A123 (132 Millionen Dollar Subventionen), Abound Solar (70 Millionen Dollar Regierungs-Kredite), Beacon Power (43 Millionen) und von Batteriehersteller Ener1 (118 Millionen) sowie Fisker Automotive (529 Millionen Dollar staatliche Anleihen-Zusagen).

Auch der Cash-Flow von E-Auto-Pionier Tesla steht mittlerweile in der Kritik, dass er zu sehr an staatliche Förder- und Subventionsmaßnahmen der US-Regierung gebunden sei.

"How's that hopey changey working for you?" fragte die ob ihrer Einfalt gerne verspottete konservative US-Politikerin Sarah Palin einmal ein Publikum nach seinen Erfahrungen mit dem politischen Obama-Motto "Hope and Change". Die Frage beantworten nach den US-Steuerzahlern auch immer mehr "Green Energy Companies" in ihrem völlig künstlichen, am Subventionstropf hängenden Markt mit "Not so well".

 

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