Wasserstoff statt Braunkohle

42 Mio. Euro für Wasserstoff-Lab in Görlitz

17. Juni 2021, 17:47 Uhr | Newsdesk WEKA FACHMEDIEN
Peter Altmaier (CDU), Bundesminister für Wirtschaft und Energie, spricht in einer Halle für die Endmontage von Siemens Energy. Anlass ist die Förderung eines Wasserstofftestlabors unter dem Namen Fraunhofer Hydrogen Lab Görlitz (HLG) mit rund 42 Millionen Euro.
© Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbild/dpa

Die Fraunhofer-Gesellschaft baut mit 42 Mio. Euro vom Bund und dem Land Sachsen das Fraunhofer Hydrogen Lab (HLG) auf dem Innovationscampus in Görlitz.

Hier hat auch Siemens Energy seinen Sitz. Die Bauarbeiten beginnen im vierten Quartal dieses Jahres, Ende 2022 soll der Forschungsbetrieb dann schrittweise starten. Verläuft alles nach Plan, arbeiten ab 2023 bis zu 30 Wissenschaftler in Görlitz. Die Forschungsplattform mit einer Leistung von 12 MW soll auch dabei helfen, den Strukturwandel in der Kohle-Region Lausitz zu bewältigen.

Das HLG könne das enorme Potenzial der Wasserstoffwirtschaft für Deutschland, Europa und die Lausitz nutzbar machen, so der Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft, Reimund Neugebauer.

Grüner Wasserstoff, der ausschließlich mit erneuerbarer Energie gewonnen wird, gilt als einer der Hoffnungsträger im Kampf gegen den Klimawandel. Er kann als Basis für Kraft- und Brennstoffe dienen, um etwa in Industrie und Verkehr die Nutzung von Kohle, Öl und Erdgas abzulösen. Der Bund hatte erst Ende Mai 62 deutsche Projekte ausgewählt, die sich an einer großen europäischen Wasserstoff-Allianz beteiligen sollen. Dafür werden mehr als 8 Mrd. Euro an Fördermitteln bereitgestellt.

In dem Görlitzer Testzentrum sollen künftig innovative Wasserstofftechnologien im industriellen Maßstab entwickelt und erprobt werden. Dazu soll sich das HLG als vernetzte Forschungsplattform auch mit den Wasserstoffzentren in Leuna und Bremerhaven abstimmen. Zunächst geht es in Görlitz um die Erzeugung und Speicherung von Wasserstoff, aber auch um die Nutzung des alternativen Energieträgers in mobilen oder stationären Brennstoffzellen.

Zudem soll auch kleinen und mittelständischen Unternehmen Wissen über Wasserstoff zugänglich gemacht werden, um ihnen die Anwendung neuer Technologien zu erleichtern. Dafür werden in dem Forschungsprojekt »ontoHy« Daten und Wissen zu anwendungsnahen Wasserstofftechnologien gesammelt.

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