FFI und E.ON

Fünf Mio. Tonnen grüner Wasserstoff bis 2030

29. März 2022, 16:18 Uhr | Heinz Arnold
Dr. Andrew Forrest, Chairman und Gründer von FFI, die sich zum Ziel gesetzt hat, bis 2030 rund 15 Mio. Tonnen grünen Wasserstoff zu produzieren, um die Menge bis 2040 auf 50 Mio. Tonnen zu steigern.  
© FFI

E.ON und Fortescue Future Industries arbeiten zusammen, um Europas größter Anbieter, Lieferant und Verteiler von grünem, erneuerbarem Wasserstoff zu werden.

Bis zum Jahr 2030 soll Fortescue Future Industries (FFI) bis zu 5 Mio. Tonnen grünem, erneuerbarem Wasserstoff pro Jahr nach Europa liefern. Um dieses Ziel zu erreichen, haben FFI und E.ON eine Absichtserklärung (Memorandum of Understanding, MoU) unterzeichnet, die verbindliche Elemente enthält, um dies umzusetzen. Beide Seiten haben sich verpflichtet, gemeinsame Machbarkeitsstudien durchzuführen. In einem dann folgenden nächsten Schritt sollen Details in Verbindung mit Lieferungen von grünem Wasserstoff geklärt werden. Diese Partnerschaft unterstreicht das gemeinsame Ziel von E.ON und FFI, die Dekarbonisierung Europas voranzutreiben und die Sicherheit der Versorgung mit grüner Energie in einer Zeit zu stärken, in der Europa seine Energieabhängigkeit von Russland so schnell wie möglich verringern muss. 

Vor zwei Wochen hatten FFI und Airbus ein MoU unterzeichnet, um bis 2035 grünen Wasserstoff als Treibstoff in der Luftfahrtindustrie zu etablieren und im Januar hatte FFI mit dem deutschen Chemieunternehmen Covestro, das Polymerwerkstoffe herstellt, ein MoU unterzeichnet, in dessem Rahmen FFI Covestro ab 2024 mit grünem Wasserstoff und dessen Derivaten wie grünem Ammoniak beliefern soll. Mit den anvisierten 100.000 Tonnen Wasserstoffäquivalenten pro Jahr könnten die CO2-Emission von Covestro um 900.000 t pro Jahr reduziert werden.

Die jetzt bis 2030 vereinbarten 5 Mio. Tonnen pro Jahr an grünem, erneuerbarem Wasserstoff entsprechen etwa einem Drittel der Heizenergie, die Deutschland aus Russland importiert. Die Absichtserklärung wurde in Berlin von Andrew Forrest, Chairman von FFI, und Patrick Lammers, COO von E.ON, in Anwesenheit von Michael Kellner, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, und dem australischen Botschafter in Deutschland, Philip Green, unterzeichnet. Die Partnerschaft der beiden Unternehmen knüpft an das im Juni 2021 auf dem G7-Treffen unterzeichnete Wasserstoffabkommens zwischen Australien und Deutschland an. Die Partner werden in Zusammenarbeit mit ihren Regierungen erarbeiten, wie die Versorgung so schnell wie möglich aufgenommen werden kann. Angestrebt wird ein schneller Hochlauf auf bis zu 5 Mio. Tonnen grünen Wasserstoff bis 2030. 

Der Wasserstoff wird zur Dekarbonisierung tausender mittelständischer Unternehmen in ganz Deutschland und den Niederlanden sowie anderer Städte und Gemeinden in Europa beitragen, die E.ON mit Energie versorgt. »Grüne Energie wird den Verbrauch fossiler Brennstoffe in Deutschland dramatisch reduzieren und schnell dazu beitragen, russische Energielieferungen zu ersetzen. Gleichzeitig wird eine neue, sehr beschäftigungsintensive Industrie in Australien geschaffen. Dies hängt eng mit der grünen industriellen Revolution zusammen, die hier in Europa im Gange ist, und ist ein dringend notwendiger Baustein dafür«, sagte Dr. Andrew Forrest, Chairman und Gründer von FFI. 

Bundesminister Habeck ist voll des Lobes

»Der Wettlauf um die Produktion und den Transport von grünem Wasserstoff im großen Maßstab hat Fahrt aufgenommen. Ich begrüße ausdrücklich den Beitrag der beiden Unternehmen zu einer Zukunft ohne fossile Brennstoffe. Wir werden Initiativen wie diese im Rahmen der deutsch-australischen Energiepartnerschaft weiter fördern«, erklärte Robert Habeck, Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz. Es ist beabsichtigt, dass diese großen Mengen an grünem Wasserstoff aus den immensen erneuerbaren Ressourcen Australiens sowie aus den anderen geplanten globalen Projekten von FFI gewonnen und von E.ON vertrieben werden. Die Parteien haben zudem vereinbart, gemeinsam zu analysieren, wie der Aufbau einer sicheren Wertschöpfungskette aussehen könnte.
 

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