KIT-Ausgründung INERATEC

Kompakte Power to Liquid-Fuel-Anlage im Container

10. November 2016, 17:54 Uhr | Hagen Lang
Die Gründer des Spin-offs des KIT INERATEC entwickeln kompakte, mikrostrukturierte chemische Reaktoren, die Gase in hochwertige flüssige Kraftstoffe umwandeln. V.l.n.r.: Tim Böltken, Philipp Engelkamp und Paolo Piermartini.
© KIT

Die Ausgründung des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) INERATEC hat zusammen mit finnischen Kooperationspartnern im Projekt SOLETAIR die erste chemische Pilotanlage in Betrieb genommen, die in Containergröße Treibstoffe aus Sonnenlicht und CO2 herstellt.

Eine vom Technischen Forschungszentrum Finnland (VTT) entwickelte »Direct Air Capture«-Einheit filtert Kohlenstoffdioxid aus der Luft heraus, eine an der Lappeenranta University of Technology (LUT) entwickelte Elektrolyseeinheit erzeugt mittels Sonnenstrom Wasserstoff. Ein am KIT entwickelter und von INERATEC zur marktreifen Kompaktanlage ausgebauter, mikrostrukturierter chemischer Reaktor wandelt anschließend den Wasserstoff und das Kohlendioxid in Treibstoff um. Erzeugt werden Benzin, Diesel und Kerosin.

 »Wir sind stolz auf die Beteiligung an diesem zukunftsweisenden internationalen Projekt«, betont INERATEC-Gründungsmitglied Dr. Tim Böltken. Das KIT, INERATEC und VTT wollen künftig im Rahmen der beiden prominenten nationalen Forschungsverbünde »Energie Lab 2.0« und »Neo-Carbon Energy« ihre Zusammenarbeit bei der Erforschung und Entwicklung innovativer Energiesysteme, die auf erneuerbaren Energien basieren, bei neuen Speichertechnologien sowie bei der Umwandlung erneuerbarer Energien in chemische Energieträger weiter ausbauen. Das KIT und INERATEC bringen ihre Expertise darüber hinaus in das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Kopernikus-Projekt »Power-to-X« ein.

»Die Energiewende kann nur ein Erfolg werden, wenn wir unser Know-how zusammenführen und die Kompetenzen der europäischen Industrie im Energiesektor gemeinsam stärken«, betont VTT-Wissenschaftler und SOLETAIR-Projektleiter Dr. Pekka Simell mit Blick auf die geplante Kooperation. Die neue Power-to-Liquid-Anlage wird in diesem Jahr am BIORUUKKI Piloting Center von VTT erstmalig in Betrieb genommen und soll danach 2017 auf dem Campus der LUT zum Einsatz kommen. Das Projekt SOLETAIR läuft noch bis Mitte 2018 und wird von der Finnischen Finanzierungsagentur für Technik und Innovation (Tekes) mit einer Million Euro gefördert.


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