Künstliche Photosynthese

Ladung speichern wie Pflanzen

27. Juni 2016, 14:31 Uhr | Hagen Lang

Pflanzen speichern nach der Absorption von Sonnenlicht vorübergehend Ladungen in einem sogenannten Ladungsakkumulator. Diesen Vorgang konnten Schweizer Forscher erstmals in selbst hergestellten künstlichen Molekülen nachvollziehen.

Chemiker der Universitäten Basel und Zürich regten künstliche Moleküle mit einem Laser an, worauf erstmals zwei negative Ladungen für eine kurze Zeit gespeichert wurden. Die Zeitdauer der Speicherung – 870 Nanosekunden –  reichte aus, damit sie für die künstliche Fotosynthese nutzbar wären.

Der Vorgang kam im Labor erstmals ohne zusätzliche künstliche Hilfsreagenzien aus, deren Herstellung selbst große Mengen Energie benötigt. »Unsere Resultate bedeuten einen grundlegend wichtigen Schritt auf dem Weg in Richtung künstliche Fotosynthese«, sagen die beiden Leiter der Forschungsarbeit, Prof. Oliver Wenger (Universität Basel) und Prof. Peter Hamm (Universität Zürich). Bis zur angestrebten hohen Nachhaltigkeit des Verfahrens bleibe aber für die Forschung noch immer ein weiter Weg.

Momentan untersuchen die Forschungsgruppen der Unis Basel und Zürich, wie die Ladungsakkumulation in einen »chemischen Treibstoff« umgewandelt werden kann, analog den Vorgängen in Pflanzen, bei denen die Ladungsakkumulation zum Aufbau von energiereichen Substanzen genutzt wird.


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