Grüner Wasserstoff

Linde baut größte PEM-Elektrolyse-Anlage der Welt

13. Januar 2021, 16:54 Uhr | Heinz Arnold
Der Chemiestandort Leuna, wo Linde den größten PEM-Elektrolyseur der Welt baut. Er soll im zweiten Halbjahr 2022 die Produktion aufnehmen.
Der Chemiestandort Leuna, wo Linde den größten PEM-Elektrolyseur der Welt baut. Er soll im zweiten Halbjahr 2022 die Produktion aufnehmen.
© Linde

Linde baut die mit 24 MW Leistung größte Power-to-X-Anlage der Welt zur Erzeugung und Verflüssigung von grünem Wasserstoff in Leuna.

Die geplante Elektrolyse-Anlage am bedeutenden Chemie- und Raffinerie-Standort Leuna in Sachsen- Anhalt soll zu Beginn mithilfe von zertifiziertem Ökostrom, später mit in der Nähe erzeugten erneuerbaren Energien ab Mitte 2022 bis zu 3.200 Tonnen grünen Wasserstoff pro Jahr herstellen.

Wasserstoff kann einen wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz leisten und ist in vielen Sektoren einsetzbar, beispielsweise als Treibstoff für Brennstoffzellen-Fahrzeuge oder als Rohstoff für die Chemie- oder Stahlindustrie.

Konstruktion, Bau und Betrieb der Anlage erfolgen aus einer Hand durch Linde. Den Bau den 24-KW-PEM-Elektrolyseurs (Proton Exchange Membrane) übernimmt ITM Linde Electrolysis GmbH, ein Joint-Venture zwischen Linde und ITM Power. Die Anlage soll im zweiten Halbjahr 2022 die Produktion aufnehmen. Dank komplementärer Technologien wie der Verflüssigung, dem Tankstellenbau und der Logistik ist Linde in der Lage, die komplette Wasserstoff-Wertschöpfungskette abzudecken. Linde hat fast 200 Wasserstofftankstellen und 80 Wasserstoff-Elektrolyse-Anlagen weltweit gebaut.

»Leuna eignet sich als Standort hervorragend für eine solche Anlage, denn wir versorgen seit vielen Jahrzehnten – eingebunden in eines der größten Industriecluster in Deutschland – mit einem kompletten Produktportfolio von Industriegasen unsere dort ansässigen Kunden sowie das umliegende Netzwerk. Durch die Elektrolyse-Anlage im industriellen Maßstab, insbesondere in Verbindung mit der aktuell erweiterten Verflüssigung, wird dieses Portfolio perfekt ergänzt«, sagt Jens Waldeck, bei Linde zuständig für das Gasegeschäft in Westeuropa. Für Leuna spräche außerdem das gut ausgebaute Rohrleitungsnetz und die gute Infrastrukturanbindung.

Linde wird seine Industriekunden über das bestehende Pipelinenetz oder per Lkw mit dem grünen Elektrolyse-Wasserstoff beliefern Außerdem sollen auch Wasserstofftankstellen in der Region versorgt werden.

Das Bauprojekt umfasst neben der Elektrolyse einen neuen Wasserstoff-Verflüssiger, der bereits Anfang 2021 in Betrieb gehen wird, sowie infrastrukturelle Maßnahmen in Leuna in Zusammenarbeit mit dem Standortbetreiber InfraLeuna GmbH. Dieses Projekt wird durch Fördermittel im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe »Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur« (GRW) unterstützt. An der Finanzierung des bewilligten Zuschusses sind das Land Sachsen-Anhalt sowie die Bundesrepublik Deutschland beteiligt.


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