Arbeitsplatzabbau

Areva und Gamesa konsolidieren zum Offshore-Großkonzern

31. Januar 2014, 10:38 Uhr | Hagen Lang
Die Gondel der AREVA M5000 in der Werkshalle.
© AREVA

Obwohl Areva und Gamesa die Gründung eines Offshore-Joint-Ventures angekündigt haben, scheint dies nicht dem Areva-Standort Bremerhaven zugute zu kommen. Wie Radio Bremen berichtet, werden dort Stellen gestrichen und die Zukunft des Werkes steht auf dem Spiel.

Global stehen die Chancen für das Offshore-Windgeschäft noch gut. Areva und der spanische Konzern Gamesa wollen deshalb ihre Kompetenzen zusammenlegen und den Markt gemeinsam entwickeln. Areva-CEO Luc Oursel erklärte: »Durch die Bildung eines führenden europäischen Offshore-Windunternehmens gemeinsam mit Gamesa spielt Areva eine Schlüsselrolle im laufenden Konsolidierungsprozess der Offshore-Branche. Darüber hinaus unterstreicht dieser Schritt die langfristige Bedeutung der Erneuerbaren Energien für das Unternehmen.«

Für Ignacio Martin, CEO von Gamesa macht die Vereinbarung mit Areva »Gamesa zu einem Marktführer im Bereich Offshore-Wind. Das Joint Venture verschafft Gamesa neue Wachstumsperspektiven ergänzend zur bestehenden Geschäftsstrategie 2013–2015, die auch Synergien zu unseren Onshore-Aktivitäten schaffen wird. «

Doch der Konsolidierungsprozess der Offshore-Branche findet wohl auf Kosten der deutschen Arbeitsplätze Arevas statt. Wie Radio Bremen aus unternehmensinternen Quellen erfuhr, sollen in Bremerhaven eine größere Anzahl der 600 Mitarbeiter entlassen werden, weil nach der Turbinenlieferung für die Offshore-Windparks »Global Tech 1« und »Borkum« keine Anschlussaufträge erfolgten. Ein 1,7-Millarden-Projekt des baden-württembergischen Entwicklers Windreich ist durch dessen Zahlungsschwierigkeiten unsicher geworden. Letztlich steht die Existenz des Standorts Bremerhaven ganz auf dem Prüfstand. Die Wirtschaftsförderung Bremerhaven, deren mögliche finanzielle Förderung der Ansiedlung AREVAS derzeit Gegenstand einer Anfrage in der Bremer Bürgerschaft ist, will den Arbeitsplatzabbau nach Angaben von Radio Bremen »nicht so ohne Weiteres hinnehmen«.


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