Siemens Windenergie Sparte

Auftragseingänge vervierfachen sich

8. August 2016, 10:22 Uhr | Hagen Lang
Bei Siemens neuen 8-MW-Anlagen sind wichtige Komponenten wie die B75 Rotorblätter und Mittelspannungstransformatoren identisch mit den 7-MW-Anlagen vom Typ SWT-7.0-154 (hier bei Tests im dänischen Østerild).
© Siemens AG

Siemens Windenergie Sparte profitiert derzeit von einem Auslandsboom. Die Auftragseingänge vervierfachten sich gegenüber dem Vorjahr. In dieses Umfeld tritt der Konzern mit neuen, effizienteren Anlagentypen.

Siemens Windgeschäft ist ein Treiber der guten Umsatz- und Gewinnzahlen, die Siemens in einem Conference Call für Journalisten für den Gesamtkonzern für das dritte Quartal des Finanzjahres 2016 bekanntgab. Im Jahresvergleich stiegen die Aufträge im Gesamtkonzern um 6 Prozent auf 21,1 Milliarden Euro, der Umsatz stieg um fünf Prozent auf 19,8 Milliarden Euro. Der Gewinn lag bei 1,4 Milliarden Euro.

Zu diesen Zahlen trugen die Erneuerbaren, insbesondere das Windenergiegeschäft bei, dessen Aufträge sich gegenüber dem Vorjahr von 693 Millionen Euro auf 2,729 Milliarden Euro vervierfachten. Die Umsätze erhöhten sich hier von 1,416 auf 1,722 Milliarden Euro und der Gewinn im Windbereich stieg von 51 Millionen auf 143 Millionen Euro.

Die Großaufträge aus dem Ausland halten weiter an. Siemens meldete allein im letzten Monat einen Auftrag für das 324 MW große Windprojekt »Broadview« in New Mexico und Texas, USA sowie einen Folgeauftrag über 32 Windturbinen des Typs SWT-3.2-113 für das australische Projekt »Hornsdale Stage 2«.

In dieses Umfeld tritt Siemens mit neuer Windkraft-Technologie. Die neue Direct-Drive Technologie für On- und Offshore-Windturbinen senkt die Stromgestehungskosten bei konstanter Zuverlässigkeit. Weiterentwickelte Permanent-Magnete ermöglichen gegenüber der SWT-7.0-154 eine Leistungssteigerung von sieben auf acht MW. Dabei bleiben die wichtigsten Komponenten wie die B75 Rotorblätter und die Mittelspannungstransformatoren  im neuen Turbinentyp SWT-8.0-154 unverändert.

Die erste Anlage wird Anfang 2017 installiert und soll unter Hochseewindbedingungen einen bis zu zehn Prozent höheren Jahresertrag im Vergleich zu einer Sieben-MW-Anlage erreichen. Die Typenzertifizierung für die Acht-MW-Klasse ist 2018 vorgesehen. Im März 2016 waren global 1240 direkt angetriebene Siemens Windkraftanlagen Onshore im Betrieb. Die Onshore-Anlage SWT-3.3-130 für mittlere und schwache Windgeschwindigkeiten hat derweil die Typenzertifizierung des DNV GL erhalten.

»Wir arbeiten mit vollem Einsatz an der Senkung von Stromgestehungskosten. Die Leistungssteigerung unserer direkt angetriebenen Offshore-Anlagen verbindet dieses Ziel mit höchster Zuverlässigkeit«, sagt Michael Hannibal, CEO Offshore der Siemens Wind Power and Renewables Division. »Mit der bewährten Technologie unserer sechs und sieben MW-Turbinenmodelle setzen im Offshore-Bereich neue Maßstäbe für getriebelose Anlagen.«


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