Neue Einsatzgebiete für Polyurethan-Klebstoffe bei der Rotorblattverklebung

Gegen den Wind – Starker Verbund bei extremer Belastung

14. September 2010, 13:39 Uhr | Karin Zühlke
© Henkel

Die Entwicklung von Hochleistungsklebstoffen hat in den letzten Jahren kontinuierlich zur Realisierung von immer effizienteren Windkraftanlagen beigetragen. Das Prüfinstitut Germanische Lloyd hat jetzt erstmals einen neuen Polyurethan-Klebstoff zertifiziert, der im Vergleich zur Epoxid-Technologie eine deutlich effizientere Herstellung von Rotorblättern ermöglicht.

Windkraftanlagen müssen extremen Belastungen standhalten: Mit Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 300 km/h schnellt die Blattspitze durch die Luft. Dabei gilt: je größer der Rotordurchmesser desto höher ist auch die Energieausbeute. Moderne Rotorblätter sind heute bis zu 61 Meter lang und wiegen bis zu 15 Tonnen. In Anbetracht der außergewöhnlichen Eigenschaften haben sich in der Praxis duroplastische Klebstoffe als Schlüsseltechnologie beim Bau von modernen Rotorblättern etabliert. Diese bestehen hauptsächlich aus laminiertem, glasfaserverstärktem Kunststoff (GfK) und werden in Halbschalen-Sandwichbauweise hergestellt. Nach dem Abformen werden beide Halbschalen zu einem Flügel miteinander verklebt. Hierbei werden prinzipiell zwei unterschiedliche Konstruktionen verwendet: Zum einen ein Kastenholm der mit einer aerodynamischen Verkleidung in der Flügelform versehen ist (nicht selbsttragende Konstruktion), zum anderen die selbsttragende Konstruktion, bei der die eingeklebten Stege und die Flügelhälften die volle Kraftübertragung übernehmen.
Traditionell wurden für die selbsttragenden Konstruktionen bislang reaktive Epoxidharzklebstoffe verwendet, die über eine entsprechende Zertifizierung des Germanischen Lloyd (GL) verfügen. Nun hat diese Prüfinstitution erstmalig auch einen Polyurethan-Klebstoff (PUR) von Henkel für die Verklebung von selbsttragenden Blattkonstruktionen für Windenergieanlagen zugelassen.


  1. Gegen den Wind – Starker Verbund bei extremer Belastung
  2. „Die Qualität eines Rotorblattes wird ganz wesentlich durch die Zuverlässigkeit der Klebeverbindungen bestimmt“
  3. Der Klebstoff verhält sich temperaturabhängig
  4. Klebstoffe auf Polyurethanbasis können in ihrer Reaktionsgeschwindigkeit variabel eingestellt werden

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