trend:research prognostiziert rückläufigen Zubau von Onshore-Anlagen in Deutschland

Getriebelose Windenergieanlagen auf dem Vormarsch

18. Januar 2011, 18:24 Uhr | Andreas Knoll
Bei der Windenergie wird das Wachstum künftig in Deutschland vor allem offshore stattfinden.
© Vattenfall

Der Markt für Windenergieanlagen und Zubehör wird auch in absehbarer Zukunft wachsen, aber vor allem im Ausland und im Offshore-Bereich. Technisch geht der Trend in Richtung größere und getriebelose Anlagen, leichtere Generatoren sowie Condition-Monitoring-Systeme.

Dies zeigt eine Studie des Trend- und Marktforschungs-Instituts trend:research.

Die Windenergie boomt - selbst im Krisenjahr 2009, in dem viele Branchen mit massiven Umsatzeinbrüchen zu kämpfen hatten, behielt sie ihr Wachstum im Onshore-Bereich bei. Im ersten Halbjahr 2010 wuchs der Markt allein in Deutschland durch den Zubau von etwa 660 MW installierter Leistung, unter anderem begünstigt durch die Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG). Doch die künftige Entwicklung der Zubauraten an Land wird in Deutschland eher rückläufig sein, ganz im Gegensatz zum internationalen Trend und zur Entwicklung im Offshore-Bereich.

Dies ist eines der Ergebnisse der vor kurzem veröffentlichten Studie »Der Markt für Getriebe, Generatoren und Condition-Monitoring-Systeme für Windenergieanlagen bis 2020: Potenziale, Wettbewerber, Handlungsoptionen« von trend:research. Nach dem konservativen Szenario und dem Referenzszenario der Studie liegt der Hauptgrund für die künftig rückläufigen Zahlen in Deutschland darin, dass es nicht zu maßgeblichen Änderungen in punkto Flächennutzung, Mindestabstände und Höhenbegrenzungen für Onshore-Anlagen in Deutschland kommt.

Die Studie enthält auf Basis einer detaillierten Prognose der Zubaupotenziale für die On- und Offshore-Windenergie in Deutschland fundierte Anhaltspunkte, um die entsprechenden Absatzpotenziale für Getriebe, Generatoren und Condition-Monitoring-Systeme einzuschätzen. Ausgehend von den Rahmenbedingungen stellt die Studie zunächst die zugrunde liegende Technik und die Wertschöpfungskette näher dar. Eine Analyse der Erfolgsfaktoren und Hindernisse ermöglicht ebenso wie die Marktprognose und die Wettbewerbsbetrachtung praxisnahe Einschätzungen zu den Teilmärkten für Getriebe, Generatoren und Condition-Monitoring-Systeme der Windenergie.

Windenergie: Wachstum in Deutschland künftig vor allem offshore

© trend:research
© trend:research
© trend:research

Alle Bilder anzeigen (3)

trend:research hat dabei nach eigenen Angaben verschiedene Desk- und Field-Research-Methoden eingesetzt. Neben umfangreichen Intra- und Internet-Datenbank-Analysen (einschließlich Zeitschriften, Publikationen, Konferenzen und Geschäftsberichten) sind in die Potenzialstudie 48 strukturierte Interviews mit Anlagenherstellern, Herstellern von Getrieben, Generatoren und Condition-Monitoring-Systemen, Service-Unternehmen für technische Betriebsführung sowie weiteren Experten etwa aus Forschungseinrichtungen und Branchenverbänden eingeflossen.

Die Studie beleuchtet zunächst die politischen Rahmenbedingungen auf nationaler und internationaler Ebene. Sie betrachtet, auf welche Weise sich aktuelle Gesetze wie das EEG und dessen geplante Novellierung sowie das Infrastrukturplanungs-Beschleunigungsgesetz auf den Zubau von Windenergieanlagen auswirken. Die Auswertung der Experten-Interviews stützt die daraus gewonnenen Einschätzungen. So wurde die Frage, ob im Bereich Offshore-Windenergie mit gesetzlichen Änderungen zu rechnen sei, zu 30 Prozent mit »nein« beantwortet, im Bereich Onshore-Windenergie fiel das Ergebnis mit 47 Prozent etwas deutlicher aus. Des Weiteren rechnen die befragten Experten für die Offshore-Windenergie mit steigenden, für die Onshore-Windenergie eher mit sinkenden Vergütungssätzen. Zudem erwarten sie eine Verbesserung der Rahmenbedingungen im Hinblick auf die Arbeitsschutzrichtlinien.


  1. Getriebelose Windenergieanlagen auf dem Vormarsch
  2. Trend zu getriebelosen Anlagen
  3. Condition-Monitoring-Systeme verbreiten sich

Lesen Sie mehr zum Thema


Das könnte Sie auch interessieren

Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu Energieerzeugung