alpha ventus

Nordsee-Windparkanlage mit positiver Ökobilanz

11. Oktober 2010, 15:39 Uhr | Corinna Puhlmann

Forscher bescheinigen dem ersten deutschen Offshore-Windpark »alpha ventus« eine positive Ökobilanz. Schon nach weniger als einem Jahr habe er mit seinem Strom so viel Energie erzeugt, wie an Öl, Kohle und Gas verwendet wurde, um ihn aufzubauen und in seiner gesamten Lebensphase zu betreiben.

Zu diesem Ergebnis kommt Prof. Dr. Hermann-Josef Wagner vom Lehrstuhl Energiesysteme und Energiewirtschaft der Ruhr-Universität Bochum. Seit Ende 2009 ist der erste deutsche Windpark 45 km nördlich von Borkum in Betrieb. Die zwölf Windanlagen stehen in 30 m tiefem Wasser und liefern pro Jahr 220 Mio. kWh Strom, also den Jahresverbrauch von gut 50.000 Haushalten.

20.000 t Material, vor allem Eisen und Stahl, mussten für den Windpark verbaut werden. 80 Prozent des Energieaufwandes entsteht bereits bei der Herstellung des Materials für den Windpark. Die Ökobilanz von Prof. Wagner berücksichtigt den Energiebedarf, die Emissionen von Luftschadstoffen, Klimagasen und sonstige für den Mensch und die Umwelt gefährliche Stoffabgaben für Bau und Instandhaltung des Windparks. Die RUB-Wissenschaftler bestätigen, dass der Windpark vor Borkum energieeffektiv arbeitet. Ihre Zahlen beziehen das Auswechseln von einzelnen Komponenten während der Laufzeit der Windanlage ein.

Die gute Energiebilanz wirke sich auch auf die CO2-Emissionen aus. Während bei der Kilowattstunde Strom, die zurzeit aus der Steckdose kommt, 670 g CO2 anfalle, seien es bei dem Windstrom nur 30 g pro Kilowattstunde. Diese sind schon beim Bau des Windparks entstanden – der Betrieb selbst ist CO2-frei.


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