Inbetriebnahme zum Jahreswechsel 2012/2013

Trianel-Offshore Windpark: Baubeginn Sommer 2011

22. Dezember 2010, 7:58 Uhr | Heinz Arnold
Montage des Rotorsterns eines Windrads.
© obs/Trianel GmbH

Der Weg zum Bau des Trianel Windkraftwerks Borkum (TWB) ist frei: Die 34 Gesellschafter haben die Finanzierungsvereinbarungen unterzeichnet. Der 56 Quadratkilometer große Windpark liegt rund 45 Kilometer nördlich der Borkumer Küste und grenzt unmittelbar an Alpha Ventus, den ersten deutschen Offshore-Windpark.

Ab kommenden Sommer werden vor Borkum in 30 Meter Wassertiefe die Gründungsstrukturen für die ersten 40 Areva Wind M5000-Windräder gebaut. Die Windräder erreichen eine Gesamtleistung von 200 MW und können rund 200.000 Haushalte mit Strom versorgen. Die fast 150 Meter hohen Windräder sollen ein Jahr später zunächst probeweise und zur Jahreswende 2012/2013 im Regelbetrieb ans Netz gehen.

Weitere 40 Anlagen, so die Planung, werden im anschließenden zweiten Bauabschnitt realisiert. Die Investitionssumme für den ersten Bauabschnitt beträgt über 700 Mio. Euro.

»Die Umsetzung dieses hochkomplexen Projektes ist nicht nur ein Meilenstein für die beteiligten Stadtwerke, sondern auch eine erfolgreich bestandene Reifeprüfung für Trianel, sagt Sven Becker, Vorsitzender der Gesellschafterversammlung der TWB und Geschäftsführer der Trianel. Durch die eigenständige Projektentwicklung habe Trianel das nötige Know-how aufgebaut, um auch die zweite Ausbaustufe mit weiteren 40 Windrädern zeitnah aufs Meer zu bringen.

Ab Sommer wird gebaut

Um Wetterunbilden aus dem Weg zu gehen, beginnen die Arbeiten für die Gründung der Tripods im Sommer 2011. Sie werden mit Stahlrohren (Piles) am Meeresboden »festgenagelt«, die Verbindung zwischen Pile und Tripod stellt Beton her.
Ebenfalls auf hoher See wird in ähnlicher Bauweise das 400-MW-Umspannwerk für den gesamten Trianel Windpark Borkum West II errichtet. Dazu kommen Errichterschiffe zum Einsatz, Cargo-Bargen bringen die Bauteile vor Ort. Die Montage der Windräder geschieht Stück für Stück an Land in Eemshaven südlich von Borkum, Bargen bringen die Teile zum Einsatzort, wo sie ein Kran auf hoher See zusammengefügt.

Trianel Borkum West II ist das größte Windprojekt in der deutschen Nordsee und der erste rein kommunale Offshore-Windpark Europas, der vollständig projektfinanziert ist. Das Projekt umfasst die Planung, Konstruktion und den Betrieb des Windparks. Die 34 Gesellschafter aus Deutschland, Österreich, den Niederlanden und der Schweiz haben jetzt auf der TWB Gesellschafterversammlung den Baubeschluss für den ersten Bauabschnitt des Offshore-Windparks gefällt.

»Insbesondere vor dem Hintergrund der Finanzkrise ist der erfolgreiche Abschluss der Finanzierungsvereinbarungen, die dem Baubeschluss zugrunde liegen, eine herausragende Leistung der Trianel Projektentwickler und der beteiligten Banken«, sagt Dietmar Spohn, stellvertretender Vorsitzender der Windpark-Gesellschafterversammlung und Geschäftsführer der Stadtwerke Bochum.

Einen Grundstein für die Finanzierung des Windparks hatte vor fast genau einem Jahr die Europäische Kommission gelegt. Sie sicherte dem wegweisenden Projekt 42,71 Mio. Euro aus dem Europäischen Energieprogramm zur Konjunkturbelebung (EEPR) zu.

Die Finanzierung

Für die Finanzierung des Vorhabens stellen die beteiligten Banken Darlehen in Höhe von insgesamt 550 Mio. Euro bereit. An der Finanzierung sind elf Banken beteiligt: UniCredit Bank AG ist Koordi-nator des Bankenkonsortiums und der Finanzierung, der auch Dexia Crédit Local, KFW IPEX-Bank und Coöperatieve Centrale Raiffeisen-Boerenleenbank B.A. (Rabobank als Initial Mandated Lead Arranger)sowie die Europäische Investitionsbank (EIB) und die NRW.Bank angehören. Ferner beteiligten sich an der Finanzierung: ASN Bank N.V., Deutsche Bank AG, Helaba, NIBC Bank N.V. und SEB.
Das Finanzierungsvolumen umfasst langfristige Kredite von insgesamt 470 Mio. Euro, die von den Förderbanken Europäische Investitionsbank und NRW Bank bereitgestellt werden. Rabobank stellt im Rahmen der Genehmigung für dieses Projekt erforderliche Garantien zur Verfügung und die KFW IPEX-Bank agiert als Versicherungsbank und Technische Bank und stellt die Mehrwertsteuerfinanzierung zur Verfügung. Dexia stellt weitere Garantien für das Projekt bereit und agiert als verantwortliche Bank für das Finanzmodell. UniCredit Bank agiert als Kredit- und Sicherheitenverwalter, ist hauptverantwortlich für die Gesamtdokumentation und stellt alle erforderlichen Projektkonten.




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