Windkraftanlagen stoßen in bisher unbekannte Leistungsdimensionen vor

»UpWind«-Projekt: 20-MW-Windturbinen sind machbar

15. März 2011, 15:42 Uhr | Andreas Knoll

Laut einem neuen Bericht des von der EU finanzierten Forschungsprojekts »UpWind« ist es möglich, Windkraftanlagen mit einer Leistung von 20 MW zu bauen. Dies verkündete die European Wind Energy Association (EWEA) auf ihrem »Annual Event« in Brüssel.

Das »UpWind«-Projekt hat die Auslegungsgrenzwerte bei einer Vergrößerung von Windkraftanlagen auf 20 MW erforscht. Die Anlagen hätten demnach einen Rotordurchmesser von etwa 200 m, ungefähr 80 m mehr als die heute üblichen 5-MW-Anlagen. Aus Sicht der EWEA böten sich derart große Anlagen vor allem für Offshore-Windparks an, weil sie ein Vielfaches an Energie bei geringeren Kosten produzieren würden.

Laut Voraussagen der EWEA wird die Windenergie im Jahr 2030 insgesamt 26 bis 34 Prozent des Strombedarfs in Europa decken, wobei fast die Hälfte des Stroms aus Offshore-Anlagen stammen soll. Um einen derart hohen Windenergie-Anteil zu erreichen, betrachtet der Verband 20-MW-Anlagen als einen besonders kosteneffizienten Weg. Laut dem »UpWind«-Bericht brauchen die Anlagen jedoch ein neues, maßgeschneidertes Design, um funktionieren zu können.

»Obwohl dafür noch einiges an Forschung nötig ist, werden wir innerhalb der nächsten zehn Jahre 20-MW-Anlagen im Einsatz sehen«, betonte Jos Beurskens vom Energy Research Centre of the Netherlands (ECN). Nötig seien vor allem leichtere Rotorblätter aus flexibleren Materialien mit individueller Steuerung und mit Pitch-Verstellung gemäß der momentanen Windrichtung und Windstärke. In Betracht komme auch eine Aufteilung der Rotorblätter in jeweils zwei Sektionen, wie bei einem Flugzeugflügel, was die Steuerung und den Transport der Rotorblätter erleichtern würde.

Um 20-MW-Anlagen verwirklichen zu können, fordert die EWEA mehr Investitionen in die Windenergieforschung. »20-MW-Anlagen könnten eine Option auf dem Papier bleiben, wenn sich die EU nicht zu einem klareren Bekenntnis zur Windenergieforschung durchringt«, stellte EWEA-CEO Christian Kjaer klar.


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