Streit um Standort der Windenergie-Leitmesse beigelegt

Windenergie-Messe: Hamburg und Husum einigen sich

30. April 2013, 15:52 Uhr | Andreas Knoll

Die Messegesellschaften in Hamburg und Husum haben das Kriegsbeil begraben und sich auf eine Lösung für die künftige Abfolge der Windenergie-Messen in Deutschland geeinigt. Mit dem Konzept können beide Standorte zufrieden sein.

Ab September 2014 werden die beiden Messegesellschaften gemeinsam alle zwei Jahre die internationale Leitmesse der Windindustrie in Hamburg veranstalten. Ab September 2015 wird es darüber hinaus eine in den ungeraden Jahren stattfindende und gemeinsam ausgerichtete nationale Windenergie-Messe in Husum geben. Eine entsprechende Vereinbarung haben die beiden Geschäftsführer Bernd Aufderheide (Hamburg Messe und Congress) und Peter Becker (Messe Husum und Congress) jetzt unterzeichnet.

Dank der Einigung zwischen den beiden Messestandorten wird es im Jahr 2014 nicht, wie bisher befürchtet, zwei konkurrierende Veranstaltungen im selben Zeitraum geben. Die alle zwei Jahre in den ungeraden Jahren abgehaltene Messe »Wind« im Rahmen der Hannover Messe ist dem VDMA zufolge von dem Konzept »unbeeinträchtigt«. Deren Veranstalter teilen diese Sichtweise: »Die 'Wind‘ im Rahmen der Hannover Messe findet 2015 wie gehabt statt«, hieß es. »Wie bisher wird ja die internationale Windenergie-Messe im jährlichen Wechsel ausgerichtet: in den ungeraden Jahren in Hannover und in den geraden jetzt eben in Hamburg.«

Im Beisein von Hamburgs Wirtschaftssenator Frank Horch, Schleswig-Holsteins Wirtschaftsminister Reinhard Meyer und des UVNord-Präsidenten Uli Wachholtz gaben die Messegesellschaften in Hamburg und Husum bekannt, dass sie fortan als gleichberechtigte Partner die Windenergie-Messen weiterentwickeln. »Wir freuen uns über die jetzt gefundene Lösung, die sicherstellt, dass die internationale Leitmesse der Windindustrie langfristig in Norddeutschland bleibt. Wir werden sie gemeinsam ausbauen und der Onshore- wie der Offshore-Branche die weltweit führende Plattform in der Windmetropole Hamburg bieten. Zugleich führen wir in Husum die lange Tradition fort und fokussieren uns inhaltlich auf die Belange des nationalen Windmarkts«, betonten Becker und Aufderheide übereinstimmend. »Dabei kommen die Stärken beider Messestandorte ideal zum Tragen und bilden in ihrer Kombination genau das Angebot, das die Windbranche sich gewünscht hat. Die Experten beider Messegesellschaften bringen ihr Know-how ein und ziehen an einem Strang.«

Nach den Worten von Schleswig-Holsteins Wirtschaftsminister Reinhard Meyer sei der Kompromiss vor allem durch die breite Unterstützung der Industrie als Erfolg für den Messestandort Norddeutschland zu bewerten. So hätten sich die wichtigsten Player auf dem Markt verpflichtet, auf beiden Messen präsent zu sein. »Eine solche Unterstützung ist ein großer Vertrauensbeweis, der sich für beide Messegesellschaften und beide Länder auszahlen wird«, sagte Meyer. »Husum und Hamburg zeigen damit gemeinsame Stärke und Selbstbewusstsein im internationalen Wettbewerb.«

Der Bundesverband WindEnergie (BWE) unterstützt die getroffene Vereinbarung zwischen Husum und Hamburg. »Wir vertreten rund 20.000 Mitglieder, die sich auf unterschiedlichen Märkten bewegen und darum unterschiedliche Ansprüche an eine Windmesse haben«, sagte BWE-Präsidentin Sylvia Pilarsky-Grosch. »Das gemeinsame Konzept kombiniert die Tradition und Atmosphäre Husums, die für den deutschen Markt wichtig ist, mit den Vorteilen des Standortes Hamburg, die die internationalen Aussteller gewohnt sind.«

Auf Zustimmung stößt die Vereinbarung auch beim VDMA: »Wir begrüßen die Einigung der Husumer und der Hamburger Messegesellschaft, die ganz im Sinne der Industrie ist«, führte Andreas Nauen, Vorsitzender der Windbranche beim VDMA, aus. »Damit ist die Grundlage geschaffen, mit dem Know-how beider Messegesellschaften die internationale Leitmesse für die Windindustrie langfristig in Deutschland zu halten und weiter auszubauen. Zusätzlich wird mit dem neuen Messekonzept den regionalen Anforderungen des norddeutschen Marktes Rechnung getragen. Wir sind uns sicher, dass diese Kooperation ein langfristig tragfähiges Konzept bietet, das die Unterstützung der Windindustrie hat.«


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