Siemens

100-MW-Li-Ionen-Speicher

19. Juli 2021, 12:08 Uhr | Heinz Arnold
Unterzeichnung der Absichtserklärung mit (vorne v.l.) Andreas Schmuderer, Siemens, Marco Krasser, SWW; Bernd Koch, Siemens. Im Hintergrund v.l. Markus Brand, Vorstand Kommunalunternehmen Marktredwitz, Stefan Göcking, Bürgermeister Arzberg, Siemens Finanzvorstand Prof. Dr. Ralf Thomas, Nicolas Lahovnik, Bürgermeister Wunsiedel und Thomas Schwarz, Bürgermeister Kirchlamitz.
© Siemens

Siemens plant zusammen mit Zukunftsenergie Nordostbayern (ZENOB) einen der leistungsstärksten Batteriespeicher Europas in Bayern zu bauen.

Dazu unterzeichnete Siemens Smart Infrastructure und ZENOB in Wunsiedel eine Absichtserklärung zur schlüsselfertigen Errichtung eines Batteriespeichers mit einer Leistung von 100 MW in Wunsiedel.

Die Anlage mit einer Speicherkapazität von 200 MWh soll zur Nutzung überschüssiger erneuerbarer Energie beitragen und Bedarfsspitzen im Stromnetz abdecken. Die Anlage nimmt eine Fläche von 5.000 m² ein und kann rechnerisch 20.000 Durchschnittshaushalte ein Jahr lang mit Strom versorgen. Der Lithium-Ionen-Batteriespeicher soll vom Hersteller Fluence geliefert werden, einem Joint Venture von Siemens und AES. Siemens übernimmt die Projektleitung inklusive eines technischen Umsetzungskonzepts, sowie den Bau einer Mittelspannungsschaltanlage und die Hochspannungsnetzanbindung. Des Weiteren sieht die Absichtserklärung vor, ein Finanzierungskonzept zu erarbeiten.

»Stromspeicher sind ein wichtiger Baustein für die Gestaltung der Energiezukunft«, sagte Marco Krasser, Geschäftsführer der SWW Wunsiedel GmbH, einem der beteiligten Partner in der Zukunftsenergie Nordostbayern. »Sie können dazu beitragen, das Netz zu stabilisieren und die erneuerbare Erzeugung besser auszunutzen. Sie laden überschüssigen Strom aus dem Netz und entladen bei einer höheren Stromnachfrage. Durch die intelligente Speichertechnik wird die lokale und überregionale Bereitstellung von Ökostrom erhöht. Deshalb bauen wir die Kapazitäten schrittweise aus.«

In dem geplanten Speichersystem können große Mengen grünen Stroms ein- und ausgespeichert werden, die somit nicht mehr abgeregelt werden müssen. Denn teure, lastbedingte Spitzenlasten lassen sich vermeiden, weil der Speicher sie abfedert. »Davon profitiert auch der vorgelagerte Netzbetreiber, weil er dadurch mehr Flexibilität zum Ausgleich von Spannungsschwankungen erhält, die durch den Ausbau der erneuerbaren Energieerzeugung vermehrt auftreten«, sagte Bernd Koch, Cheftechnologe Energy Performance Services bei Siemens Smart Infrastructure, Deutschland. Für den Netzbetreiber verspricht das System eine wesentliche Entlastung. »Das Ein- und Ausschalten der großen Industrieanlagen im Netzgebiet braucht sehr viel Strom«, sagte Siemens-Projektleiter Andreas Schmuderer. »Dafür musste der Netzbetreiber bisher erhebliche Reserven vorhalten. Fallen diese in Zukunft weg, birgt dies ein großes Potenzial zur Reduzierung der Kohlendioxidemissionen auf dem lokalem Energiemarkt.«

»Die Unterzeichnung der Absichtserklärung ist ein weiterer Meilenstein, der zeigt, was erreicht werden kann, wenn Ziele konsequent verfolgt werden«, sagten Thomas Schwarz und Stefan Göcking, Bürgermeister der Städte Kirchlamitz und Arzberg, die zu den Gründern der ZENOB gehören. Wunsiedels Bürgermeister Nicolas Lahovnik zeigte sich von der Dynamik begeistert: »Anfang Juli haben wir die Weichen gestellt und heute haben wir bereits den Zug aufs Gleis gebracht. Mit Siemens als Partner nehmen wir sicher auch schnell Fahrt auf.

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