„Seed & Greet“-Ladepark

Europas größter E-Ladepark in NRW am Netz

8. Oktober 2020, 14:47 Uhr | Hagen Lang
Europas größter Ladepark für Elektrofahrzeuge „Seed & Greet“
© Tesvolt

Europas größter Ladepark für E-Autos hat am Hildener Kreuz bei Düsseldorf den Betrieb aufgenommen. Am mit fast 250.000 PKW pro Tag stark frequentierten Verkehrsknotenpunkt sind auch die derzeit schnellsten Ladesysteme von Tesla und Fastned installiert.

Am Kreuz Hilden, Knotenpunkt der beiden Autobahnen A3 und A46 in Nordrhein-Westfalen, befindet sich auf 12.000 Quadratmetern Fläche das größte Ladepark-Projekt Europas. Im ersten Bauabschnitt wurde knapp die Hälfte der vorgesehenen 114 Ladeplätze fertiggestellt. An derzeit 28 Schnellladeplätzen von Fastned und Tesla – darunter zwölf Supercharger der neusten V3-Generation – können Elektrofahrzeuge ihren Akku mit einer Ladeleistung von bis zu 250 Kilowatt (kW) aufladen. Weitere vier öffentliche Ladeplätze mit einer Ladeleistung von bis zu 22 kW und zwölf Ladeplätze mit 7 kW für Mitarbeiter und Mieter stellt der Ladepark-Betreiber zur Verfügung. Während des Ladevorgangs können Autofahrer ab sofort auch das 150 qm große Café-Bistro mit Bio-Backstube nutzen.

EEG-Novelle könnte Projekte ausbremsen

Bio-Bäckermeister und Ladepark-Betreiber Roland Schüren sieht aber noch Handlungsbedarf bei der Politik: „Mehrere Leute haben mich angesprochen, sie würden gern ein ähnliches Projekt ins Leben rufen. Sollte die EEG-Novelle die Eigenstromnutzung weiter begrenzen, würden Nachahmer aber buchstäblich ausgebremst“.

Seed & Greet ist nicht nur der derzeit größte, sondern auch der innovativste Ladepark. Ein ausgeklügeltes Energiekonzept mit Wärmerückgewinnung, Regenwasser- und Brauchwasser-Zweitnutzung, die Bio-Backstube und die Holzrahmen-Bauweise des Parks, das geplante Vertical Farming – das alles macht Seed & Greet zu einem Leuchtturmprojekt“, sagt Simon Schandert, Mitgründer und Technischer Geschäftsführer von Tesvolt. „Wir sind extrem stolz darauf, dass wir mit unseren Stromspeichern Teil dieses Projektes sein dürfen.“ 

Lastverschiebung durch 2MWH-Stromspeicher

Die beiden Batteriespeicher-Container des Wittenberger Herstellers Tesvolt speichern den Strom aus der aktuell 336 Kilowatt Peak großen Photovoltaikanlage sowie zwei kleinen Windkraftanlagen und kappen teure Lastspitzen, die beim Laden von Elektroautos entstehen. Sie speichern auch regenerativen Netzstrom, wenn er besonders günstig ist und entlasten das Stromnetz, wenn mehr Strom im Netz ist, als abgenommen wird. 

Gregor Hinz, Energieberater und technischer Generalplaner des Projektes, geht davon aus, dass sich die beiden Speicher bereits nach wenigen Jahren amortisiert haben werden. „Tesvolt-Speicher können jederzeit und schnell be- und entladen werden, das ist für einen Ladepark technisch besonders wichtig. In Kombination mit unserem Stundeneinkauf von Energie am deutschen Spotmarkt ist das die perfekte Symbiose für ein optimales Management der eigenerzeugten Energie“, berichtet Hinz. Für das optimale Be- und Entladen der Batteriezellen sorgt eine intelligente Batteriesteuerung, die Ingenieure von Tesvolt entwickelt haben und die auch für die hohe Speicher-Lebenserwartung von rund 30 Jahren verantwortlich ist.

Ladepark mit Vertical Farming soll in 2022 fertig sein

Der zweite Bauabschnitt ist für Ende dieses Jahres geplant, dann sollen alle Schnellladestationen stehen und die Solaranlage auf eine Gesamtleistung von über 700 kWp erweitert werden. Bis Ende 2022 soll der fünfstöckige Gebäudekomplex fertig sein, der neben dem Seed & Greet Café-Bistro verschiedenen Büromietern Platz bieten wird. Zwischen den beiden Gebäuderiegeln wird sich dann das vertikale Gewächshaus befinden, das sich auf 1.000 qm über vier Stockwerke erstreckt. Hier werden Salat, Erdbeeren und Blaubeeren für den Bedarf der Bäckerei kultiviert. 

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