Forschung

Brennstoffzellen für tragbare Geräte

20. September 2012, 14:40 Uhr | Heinz Arnold
Prinzipieller Aufbau einer Brennstoffzelle
© Rohm

Rohm hat zusammen mit der in Kyoto ansässigen Aquafairy Corp. und der Kyoto University eine kleine Wasserstoff-Brennstoffzelle entwickelt, die Smartphones und weitere tragbare Geräten mit Energie versorgen können.

Diese Brennstoffzellen bringen nicht nur Vorteile gegenüber verschiedenen Batterie- und Akku-Typen sondern auch gegenüber Methanol-Brennstoffzellen, die bei größeren Bauformen weniger Leistung erreichen, und herkömmlichen Wasserstoff-Brennstoffzellen, die  schwerer zu handhaben sind und wenig Möglichkeiten zu weiterer Miniaturisierung bieten.

Rohm und Aquafairy ist es gelungen, Calciumhydrid in fester Form in Folienform zu verarbeiten. Eine solche Folie mit den Abmessungen 38 mm x 38 mm x 2 mm kann 4,5 l Wasserstoff  liefern. Das reicht für 5 Wh. Die neuen Wasserstoffbrennstoffzellen laden laut Rohm einen 5-Wh-Akku eines Smartphones in zwei Stunden vollständig auf. Sie eignen sich also für den Einsatz in Ladegräten, in Tablett-PCs und in unabhängigen Stromversorgungen. Außerdem können sie als normaler Abfall entsorgt werden.

Rohm, Aquafairy, und die Kyoto University wollen jetzt die Zuverlässigkeit der Zellen aufzeigen, weitere Verbesserungen durchführen und die Produktion im April 2013 aufnehmen. Im November werden die neuen Brennstoffzellen auf der electronica in München zu sehen sein.

Die Calciumhydridfolie: zusammen mit Wasser kann sie rund 4,5 l Wasserstoff abgeben.
Die Calciumhydridfolie: zusammen mit Wasser kann sie rund 4,5 l Wasserstoff abgeben.
© Rohm

Auf Methanol-Brennstoffzellen für den Einsatz in tragbaren Geräten hatte MTI Micro Fuel Cells gesetzt, eine Tochter von Mechanical Technology Inc (MTI). Das Unternehmen hatte die Mobion-Produkt-Famlie entwickelt, allerdings konnten sie sich bisher auf dem Markt nicht durchsetzen, so dass MTI sich im März diesen Jahres gezwungen sah, die verlustreichen Aktivitäten vollkommen einzustellen.

Auch die amerikanische Ultracell hat Methanol-Brennstoffzellen entwickelt, darunter zwar auch tragbare Versionen, allerdings für einen höheren Leistungsbereich.

Rohm und Aquafairy arbeiten derzeit zusammen mit Kinkei System Corp. an einer Brennstoffzelle, die für den Einsatz in Seismometern gedacht ist, die in abgelegenen Gebieten traditionelle Stromversorgungen ersetzen können. Verglichen mit konventionellen Bleibatterien wiegen die Brennstoffzellen bei gleicher Kapazität um ein Viertel weniger. Eine Zelle mit einem Gewicht von 3 kg kann kommt auf 400 Wh.


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