Wasserstoffbusse für Friesland

Bundesverkehrsministerium spendiert Millionen-Förderung

12. Juli 2022, 11:36 Uhr | Kathrin Veigel
Erste gemeinsame Fahrt mit einem Wasserstoffbus (v.l.n.r.): Maximilian Graf von Wedel-Gödens, Geschäftsführer der Friesen Elektra der Unternehmensgruppe Schloss Gödens, Umweltminister Olaf Lies, Jan Cyrullies, Geschäftsführer von Weser-Ems-Bus, EWE-Chef Stefan Dohler und Frieslands Landrat Sven Ambrosy.
© Björn Lübbe

Im Landkreis Friesland nimmt die Mobilitätswende Formen an: Am Montagabend hat die DB-Regio-Bus-Tochter Weser-Ems-Bus vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr einen Förderbescheid in Höhe eines einstelligen Millionenbetrages für den Kauf von zunächst fünf Wasserstoffbussen erhalten.

Ab Anfang 2024 sollen die Busse im Landkreis Friesland auf die Straße kommen und den ÖPNV damit Schritt für Schritt emissionsfrei werden lassen. Die Wasserstoffbus-Förderung ist eine Teilförderung im Projekt HyFri (Zusammensetzung aus Hydrogen und Friesland), das vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr im Rahmen des Projektes HyWays for Future gefördert wird, das wiederum Teil des HyLand-Programms für Regionenförderungen ist. Mit dem Projekt will die Unternehmensgruppe Weser-Ems-Bus gemeinsam mit dem Energiedienstleister EWE und der Gruppe Gödens den Ausbau der lokalen Wasserstoffwirtschaft angehen. 

Weitere HyFri-Bausteine sind die Aufrüstung der Buswerkstatt in Oldenburg sowie der Bau einer Wasserstofftankstelle in Schortens. Den Tankstellenbau übernimmt Projektpartner EWE federführend, ebenfalls aus Bundesmitteln gefördert. Für den Energiedienstleister ist das Projekt ein Teil seiner Wasserstoff-Aktivitäten, die das Unternehmen entlang der gesamten Wertschöpfungskette plant: von der Erzeugung aus erneuerbaren Energien über Transport und Speicherung bis zum Einsatz des grünen Wasserstoffes in der Industrie und im Mobilitätsbereich.

»Mit den Bauvorbereitungen für die Tankstelle wollen wir zum Jahreswechsel beginnen, so dass die Wasserstoff-Busse pünktlich zur Auslieferung in Schortens betankt werden können«, erläutert EWE-Wasserstoffbotschafter Paul Schneider. Betrieben werden soll die Tankstelle durch eine neue Betreibergesellschaft, die von den Partnern Weser-Ems-Bus, EWE und der Unternehmensgruppe Gödens in einem nächsten Schritt gegründet wird.

Der grüne Wasserstoff für die Tankstelle soll zunächst aus einer bis Ende 2023 gebauten Wasserstoff-Erzeugungsanlage von EWE kommen. Mittelfristig geplant ist die lokale, bedarfsgerechte Produktion von Wasserstoff aus erneuerbaren Energien direkt vor Ort. Diese will Friesen Elektra der Unternehmensgruppe Gödens zur Verfügung stellen. Das Unternehmen betreibt einen Windpark am Standort Sande.

»Um unser Potenzial optimal auszuschöpfen, bauen wir unseren Windpark mit Photovoltaikmodulen aus. So entsteht ein hybrider Energiepark mit einer Gesamtleistung von mehr als 120 MW«, erklärt Geschäftsführer Maximilian Graf von Wedel-Gödens.

Durch die Umwandlung der Wind- und Solarenergie und deren Speicherung in Form von Wasserstoff ergeben sich Potenziale, gerade für den Verkehrssektor. Neben dem Bundesverkehrsministerium unterstützt auch der Landkreis Friesland das Vorhaben, so dass der Einbindung der fünf Wasserstoffbusse in den bestehenden ÖPNV in Friesland nichts mehr im Wege steht. Insgesamt investieren die Projektpartner mehr als 3 Millionen Euro in das Projekt. Bis zu 80 Prozent der Gesamtinvestitionen werden aus verschiedenen Förderprogrammen finanziert.

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