MAN Energy Solutions

Flüssigsalzkreislauf für Solarforschungsanlage

12. Oktober 2020, 13:00 Uhr | Hagen Lang
© MAN AG

Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt und MAN Energy Solutions erforschen die Flüssigsalztechnologie für solarthermische Kraftwerke. Ziel ist ihre Kommerzialisierung.

Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) hat MAN Energy Solutions mit dem Bau eines Flüssigsalzkreislaufs für seine Solarforschungsanlage in Jülich beauftragt. MAN Energy Solution hat in einer europaweiten Ausschreibung den Auftrag für das Detailengineering des Flüssigsalzkreislaufs, dessen Fertigung und Installation sowie Inbetriebnahme gewonnen.

Das Verfahren zur Gewinnung und Speicherung von Solarenergie bei sehr hohen Temperaturen soll nun verbessert werden. In Jülich forscht das DLR bereits seit zehn Jahren an Anlagen für Concentrated Solar Power (CSP) und betreibt hierzu Deutschlands einzigen Solarturm. Jetzt wurde ein zweiter Solarturm errichtet, in dem unter anderem MAN Energy Solutions den Flüssigsalzkreislauf installieren wird

„Schon heute wird der deutsche Strommix zu knapp 50 Prozent aus erneuerbaren Quellen gespeist. Dieser Anteil soll bis 2030 auf mindestens 65 Prozent steigen. Für eine verlässliche und effiziente Energieversorgung werden Speicherlösungen daher eine immer zentralere Rolle übernehmen“, sagt Norbert Anger, Standortleiter von MAN Energy Solutions in Deggendorf. „Flüssigsalzkreisläufe verfügen bereits heute über große Speicherkapazitäten und können Energie, z.B. aus erneuerbaren Energiequellen, besonders lange und kostengünstig speichern.“

Flüssigsalzspeicher (MAN MOSAS – Molten Salt Energy Storage) verwenden Salz als Speichermedium. Dazu wird das Salz auf üblicherweise 565 °C erhitzt und anschließend in einen heißen Speichertank geleitet. Die Wärmeenergie kann mehrere Tage im Tank gespeichert werden und bei späterem Bedarf z.B. mittels Dampfturbinenprozess in Strom zurückverwandelt werden. Dabei wird das Salz auf rund 290° C abgekühlt und steht danach für weitere Speichervorgänge im kalten Speichertank zu Verfügung.

„Wir untersuchen, wie sich Flüssigsalze bei noch höheren Temperaturen verhalten. Unser Ziel ist es, die Salztemperatur auf 600 °C zu erhöhen. Wir streben dadurch eine weitere Erhöhung des Wirkungsgrades und somit auch eine Senkung der Stromgestehungskosten an“, sagt Miriam Ebert, Projektleiterin im DLR-Institut für Solarforschung. „Der Flüssigsalzkreislauf in unserer Versuchsanlage funktioniert im kleinen Maßstab nahezu wie in einem größeren solarthermischen Kraftwerk. Damit können unsere Erkenntnisse auf industrielle Größenordnung skaliert werden.“


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