Clean Hydrogen Coastline & ELEMENT EINS

Gemeinsam mit grünem Wasserstoff Richtung Klimaneutralität

19. November 2021, 14:53 Uhr | Kathrin Veigel
Der Nordwesten Deutschlands ist ein idealer Start- und Standpunkt für den Hochlauf der deutschen Wasserstoffwirtschaft.
© EWE

EWE, Gasunie, TenneT und Thyssengas wollen ihre beiden Projekte Clean Hydrogen Coastline und ELEMENT EINS zusammenführen. Dies soll einen wichtigen Beitrag dafür leisten, die niedersächsische Küstenregion zu einem ersten europäischen Wasserstoffcluster bis 2026 zu entwickeln.

Der Fokus der Projekte Clean Hydrogen Coastline und ELEMENT EINS liegt auf dem systemdienlichen Aufbau und der Nutzung von großtechnischen Infrastrukturen im nordwestlichen Niedersachsen. Die beteiligten Unternehmen legen damit den Grundstein für eine komplette Wertschöpfungskette mit den Stufen Wasserstofferzeugung, Strominfrastruktur, großtechnische Wasserstoffspeicherung in Salzkavernen sowie Transport über zukünftige Wasserstoffpipelines auf der Basis bestehender Infrastrukturen.

Die heute unterzeichnete Kooperationsvereinbarung ist die Grundlage dafür, die weiteren Schritte einer Zusammenarbeit auszuloten und zu konkretisieren. Für die Realisierung des gemeinschaftlichen Projekts streben die Unternehmen die Akquisition von Fördermitteln an.

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Zwei Projekte ein Ziel: Aufbau einer ganzheitlichen Wasserstoffwirtschaft

Mit Clean Hydrogen Coastline streben die Industriepartner ArcelorMittal Bremen, EWE, Faun, Gasunie, SWB und TenneT an, im Nordwesten Deutschlands die Wasserstoff-Technologie über alle Wertschöpfungsstufen hinweg durch unterschiedliche Teilprojekte marktrelevant in das Energiesystem zu integrieren.

Ende Mai dieses Jahres hatten die beiden Bundesministerien BMWi und BMVI bestätigt, dass sich Clean Hydrogen Coastline für die zweite Stufe des IPCEI-Verfahrens qualifiziert hat, bei dem die ausgewählten Projekte mit weiteren europäischen Projektideen zusammengeführt werden sollen. Beim IPCEI handelt es sich um ein transnationales Vorhaben von gemeinsamem europäischem Interesse, das mittels staatlicher Förderung einen wichtigen Beitrag zu Wachstum, Beschäftigung und Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Industrie und Wirtschaft leistet.

Mit ELEMENT EINS verfolgen die Projektpartner Gasunie, TenneT und Thyssengas seit Oktober 2018 das Konzept einer industriellen Power-to-Gas-Anlage in der 100-Megawatt-Klasse, um so Strom aus erneuerbaren Energien in grünen Wasserstoff umzuwandeln. Im Rahmen einer Machbarkeitsstudie wurde Ostfriesland (Diele, Landkreis Leer) bereits als geeigneter Standort für den Elektrolyseur identifiziert. Dieser Standort konnte in der Wasserstoff-Studie »Quo vadis, Elektrolyse?« als einer von drei idealen Ausgangsstandorten für den Start des Aufbaus von infrastrukturell koppelnden Elektrolyseuren aus systemischer Sicht bestätigt werden.

Alle Beteiligten sind sich einig, dass grünem Wasserstoff im Zuge der Energiewende eine hohe Bedeutung mit Blick auf die Dekarbonisierung in diversen Sektoren zukommt. »Mit ELEMENT EINS besteht die Möglichkeit, das Projekt Clean Hydrogen Coastline mit Blick auf die Wasserstoffproduktion zielgerichtet und vor allem systemdienlich im Sinne der Sektorenkopplung zu ergänzen. Es bestätigt unsere Überzeugung, dass der Nordwesten idealer Start- und Standpunkt für den Hochlauf der deutschen Wasserstoffwirtschaft ist«, so Stefan Dohler, EWE-CEO für das Projekt Clean Hydrogen Coastline.

Zentrale Rolle des Nordens als Nukleus einer Wasserstoffwirtschaft

Die Projektpartner wollen mit der Verbindung von Clean Hydrogen Coastline und ELEMENT EINS die energiewirtschaftlichen Vorteile des Nordwesten Deutschlands optimal nutzen. Diese Region bietet durch ihre geographische Lage und ihre wirtschaftlichen sowie infrastrukturellen Gegebenheiten sehr gute Voraussetzungen für eine zielgerichtete Integration der Wasserstofftechnologie in das Energiesystem. Insbesondere die Strominfrastruktur zur Erzeugung sowie die Gasinfrastruktur zum Transport und zur Speicherung von Wasserstoff sehen die Projektpartnern als elementar für einen erfolgreichen Markteintritt von grünem Wasserstoff an.

Für die Erzeugung von Wasserstoff stehen hohe Stromerzeugungskapazitäten durch Windkraft im On- und Offshore-Bereich zur Verfügung, beispielsweise an den Netzknoten Emden und Diele. Zudem steht mit den Industriestandorten in Niedersachsen, Bremen, Hamburg und Nordrhein-Westfalen ein Absatzmarkt für grünen Wasserstoff bereit. Durch vorhandene grenzüberschreitende Infrastrukturen zur Speicherung und zum Transport von grünem Wasserstoff – hier insbesondere der Anschluss an die Niederlande und Dänemark – gelingt zudem die Verbindung von wesentlichen europäischen Standorten zur Erzeugung und Verwendung.


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