Physische Speicherkapazitäten eruiert

Salzminen als Wasserstoffspeicher

19. November 2020, 13:42 Uhr | Hagen Lang
In Salzgesteine lassen sich relativ einfach große und stabile Kavernen bauen, wie diese in der Salzmine Salina Slănic in Rumanien. Kavernen könnten als große Speichertanks für Wasserstoff aus erneuerbaren Energien dienen.
© Dan Tamas/Janos Urai

Speicherversuche mit Wasserstoff in unterirdischen Salzkavernen finden bereits statt. Wie groß rein quantitativ deren Speicherpotenzial in Europa ist, klärte ein Team von RWTH Aachen, Forschungszentrum Jülich und Fraunhofer IEG in einer Studie. Die Wirtschaftlichkeit wurde noch nicht betrachtet.

„Salzkavernen sind aufgrund der geringen Investitionskosten, der guten Abdichtung und des geringen Schutzgasbedarfs die vielversprechendste Option für große Speicher“, erklärt Peter Kukla, Leiter der Abteilung „Georesources“ am Fraunhofer IEG und Professor für Geologie an der RWTH Aachen, die Vorteile der Untergrundspeicher. In der im Fachmagazin „International Journal of Hydrogen Energy“ veröffentlichten Studie, werden die Speicherkapazitäten der einzelnen Kavernen auf der Grundlage der standortspezifischen geologischen Daten und thermodynamischer Randbedingungen geschätzt.

Das gesamte Energiespeicherpotenzial in Form von Wasserstoff in Salzkavernen an Land als auch auf See schätzen die Forscher auf 84,8 Petawattstunden, wobei 23,2 Petawattstunden an Land liegen und 61,6 Petawattstunden – also mehr als zwei Drittel – auf See. Auf Deutschland entfallen zusammen 35,7 Petawattstunden, davon 9,4 Petawattstunden an Land, zumeist in Norddeutschland. Im Vergleich dazu liegt das Potenzial für Pump-Wasserspeicherkraftwerke in Europa bei etwa 0,123 Petawattstunden. In Deutschland lag der Primärenergieverbrauch im Jahr 2018 bei rund 3,64 PWh.

Um das wirtschaftliche Potenzial der Salzspeicher abzuschätzen, bedarf es weiterführender Energiesystemanalyse, die ökonomische und ökologische Aspekte sowie Energieprofile und Standorte mit hoher Energie-Nachfrage, mit hohem Energie-Angebot und hoher Speicherkapazität korreliert.

 

 

 

 

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