Energy-Storage-Systeme

e.battery systems kooperiert mit Münchner TU-Spin-off

28. Mai 2021, 14:17 Uhr | Kathrin Veigel
Der Gründer von e.battery systems, Christopher Schöpf, will bereits Anfang 2022 mit Energiespeichern für Industrie und Gewerbe auf dem Markt sein.
© Martin Schachenhofer

Die Vorarlberger e.battery systems hat sich die Wechselrichter-Technologie von STABL Energy im Bereich Second-Life-Batterien gesichert. Die beiden Unternehmen schlossen ein Abkommen über eine Zusammenarbeit bei Entwicklung und Vertrieb von Energy-Storage-Systemen.

Das 2019 gegründete Unternehmen e.battery systems mit Sitz in Dornbirn (Vorarlberg/Österreich) entwickelt und fertigt kundenspezifische Batteriesysteme für unterschiedliche Anwendungen. Einen Zukunftsmarkt sieht e.battery systems bei Energiespeichern mit über 100 Kilowattstunden Kapazität. Sie können in Industrie und Gewerbe Lastspitzen abfangen und den Eigenverbrauch von Photovoltaikanlagen deutlich erhöhen.

Ideal ist dafür der Einsatz sogenannter Second-Life-Module. Gebrauchte Batterien aus Elektroautos beispielsweise verfügen nach 250.000 Kilometern meist noch über 80 Prozent ihrer ursprünglichen Kapazität. In Energiespeichern können sie noch jahrzehntelang eingesetzt werden und sparen so Kosten und Ressourcen für die aufwändige Herstellung neuer Batterien. Die Umweltbilanz von Elektroautos verbessert sich deutlich.

Neue Einsatzmöglichkeiten für gebrauchte Module

Technisch ist der Einsatz eine Herausforderung: Jedes gebrauchte Modul ist in unterschiedlichem Zustand (State of health), hat eine andere Restkapazität und liefert eine etwas andere Spannung. Bisher mussten diese Module vor dem Zusammenschalten aufwändig in einen gleichwertigen Zustand gebracht werden. Der Ausfall eines Moduls hatte den Ausfall des Gesamtsystems zur Folge.

Die Wechselrichter-Technologie von STABL Energy, ein Spin-Off der Universität der Bundeswehr München und TU München, steuert die Module softwarebasiert an und gleicht die Unterschiede aus. Sie lassen sich so viel ökonomischer kombinieren. Auch den Ausfall eines Moduls kann die Software problemlos ausgleichen.

»Das Baukastensystem von e.battery systems und die modularen Wechselrichter von STABL ergänzen sich perfekt. Das gemeinsame Produkt bietet eine Sicherheit, gerade für industrielle Anwendungen, wie es sie bisher noch nicht gab«, so Christopher Schöpf, Gründer und geschäftsführender Gesellschafter von e.battery systems.

Marktstart bereits 2022

In den kommenden Monaten arbeiten die beiden Unternehmen gemeinsam am Bau des ersten Prototyps. Zudem werden die Patente für die Entwicklungen gesichert. Ab September erfolgt die Zertifizierung. Schöpf geht davon aus, dass das Produkt bereits Anfang 2022 erhältlich sein wird.

Für das kommende Jahr ist die Installation von einigen Megawattstunden Speicherkapazität geplant, mittelfristig schätzt Schöpf das Potenzial auf mehrere Gigawattstunden. Es besteht bereits ein Vertrag mit einem deutschen Automobilhersteller zur Lieferung gebrauchter Module. Verhandlungen mit weiteren großen Autoherstellern laufen bereits.

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