Am neuen Batterie- und Sensoriktestzentrum der TU Clausthal werden künftig neue Materialien und Sensoren für Anwendungen in Industrie, Medizin und Energietechnik entwickelt und hergestellt. Ein weiterer Fokus sind Grenzbelastungstests an Batterien, Kurzschlussversuche und Temperaturfeldmessungen.
Das Batterie- und Sensoriktestzentrum, kurz BST, wird vom Energie-Forschungszentrum Niedersachsen (EFZN) und der Goslarer Außenstelle des Fraunhofer Heinrich-Hertz-Instituts (HHI) gemeinsam betrieben. Letztere wird – neben den technischen Einrichtungen – künftig auch in dem rund 1800 Quadratmeter großen Gebäude untergebracht sein.
»Wir wollen die Forschung insbesondere im Bereich der Sicherheit der Batteriesysteme und anderen Energiespeichern mit vorantreiben«, erklärt Prof. Hans-Peter Beck, Chef des Energie-Forschungszentrums Niedersachsen (EFZN). »Die vielseitigen Kompetenzen und das wissenschaftliche Know-how von EFZN und Fraunhofer ergänzen sich ideal und werden in diesem Zentrum gebündelt.«
»Im Vordergrund unserer Arbeiten steht die Umsetzung wissenschaftlicher Ergebnisse in Anwendungen der realen Welt, um diese unserer Gesellschaft nutzbar zu machen«, erläutert Professor Wolfgang Schade, Leiter der Goslarer HHI-Außenstelle. »Wir wollen mit diesen Ideen neue Unternehmensgründungen initiieren und so einen signifikanten Beitrag zur Schaffung neuer Arbeitsplätze und zur zukünftigen regionalen Entwicklung liefern.«
Das BST stellt sich vor
Als ein Alleinstellungsmerkmal verfügt das neue Batterie- und Sensoriktestzentrum über zwei Brandprüföfen mit Abgasreinigung und integrierter Abgasanalytik für Versuche an Batteriespeichersystemen und neuartigen Schutzhüllen für Heimspeicheranlagen.
Neben den elektrischen Prüfständen für Batteriezell- und -modultests können auch komplexe Batteriesysteme mit bis zu 1,2 MW Leistung unter klimatisierten Bedingungen extrem schnell be- und entladen werden.
Ergänzt wird das Angebot des BZT durch faseroptische Messsysteme zur Erfassung thermischer und elektrischer Zustandsgrößen sowie einer Echtzeit-Analytik der entstehenden Brandgase.
Ein weiterer Schwerpunkt ist die Funktionalisierung von Materialien mit Hochleistungslasern zur Herstellung neuartiger Sensoren und Schlüsselkomponenten für die Energietechnik – insbesondere zur effizienten Herstellung von Wasserstoff als speicherbaren Energieträger. Dazu überreichte Bundeswirtschaftsminister Gabriel anlässlich der Eröffnung des BZT einen Förderbescheid aus seinem Haus über 2,9 Millionen Euro an das Goslarer Fraunhofer HHI. Am Batterie- und Sensoriktestzentrum soll damit in den kommenden drei Jahren eine entsprechende Prototypenanlage entwickelt und aufgebaut werden.