ZSW und BDEW zum Stromverbrauch 2017

Erneuerbaren-Anteil liegt 2017 bei über 36 %

20. Dezember 2017, 13:38 Uhr | Nicole Wörner
Der Strom im deutschen Stromnetz wird immer grüner.
© Fotolia / Erwin Wodicka

Die Erneuerbaren Energien werden 2017 voraussichtlich über 36 Prozent des Bruttostromverbrauchs in Deutschland decken.

Zu diesem Ergebnis kommen das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) und der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) in einer ersten Schätzung. Demnach könnten bis Jahresende fast 217 Milliarden Kilowattstunden (Mrd. kWh) Strom aus Sonne, Wind und anderen regenerativen Quellen erzeugt werden. Das wäre ein deutlicher Anstieg gegenüber dem Vorjahr: 2016 lag der Anteil der Erneuerbaren Energien mit 188 Mrd. kWh noch bei 31,6 % des Bruttostromverbrauchs. 

Prozentual gesehen…

...verzeichnet die Stromerzeugung aus Windkraft offshore den größten Anstieg: Sie steigt voraussichtlich um 49 % auf gut 18 Mrd. kWh (2016: 12,3 Mrd. kWh). Nachdem die Stromerzeugung aus Wind onshore 2016 einen leichten Rückgang verzeichnete, legt sie 2017 voraussichtlich um 21 Mrd. kWh zu und erreicht gut 87 Mrd. kWh – das entspricht einem Anstieg von über 31 % (2016: 66,3 Mrd. kWh). Mit einem Anteil von über 40 % an der Stromerzeugung aus Erneuerbaren bleibt die Windenergie an Land weiterhin mit Abstand die stärkste Erneuerbaren-Quelle. Auf Platz 2 und 3 folgen Biomasse mit fast 24 % (davon fast 3 % biogener Anteil im Abfall) und Photovoltaik mit über 18 %. 

Die voraussichtliche Entwicklung…

...der Stromerzeugung aus weiteren Erneuerbaren-Quellen für 2017 im Überblick: Anstieg der Photovoltaik um mehr als 4 % auf fast 40 Mrd. kWh (2016: 38,1 Mrd. KWh), Anstieg von Biomasse und Abfall (biogener Anteil) um über 1 % auf gut 51 Mrd. kWh (2016: 50,9 Mrd. kWh). Die Stromerzeugung aus Wasserkraft geht aufgrund der geringen Niederschläge in der ersten Jahreshälfte 2017 um etwa 4 % auf knapp 20 Mrd. kWh zurück (2016: 20,5 Mrd. kWh).

»Bereits jetzt haben die Erneuerbaren…

...das von der Bundesregierung im Energiekonzept für 2020 gesteckte Ziel von 35 % Erneuerbaren-Anteil am Bruttostromverbrauch übertroffen«, erklärt Stefan Kapferer, Vorsitzender der BDEW-Hauptgeschäftsführung. »Das ist eine gute Nachricht für den Klimaschutz. Damit der Strom aus Erneuerbaren umfänglich genutzt werden kann, müssen wir jedoch den Ausbau der Nord-Süd-Leitungen mit Hochdruck vorantreiben. Der Netzausbau muss mit dem Erneuerbaren-Ausbau eng verzahnt werden.«

»Der Ökostromanteil am Stromverbrauch…

...ist in den vergangenen fünf Jahren um fast 13 %punkte gewachsen«, sagt Prof. Dr. Frithjof Staiß, geschäftsführendes Vorstandsmitglied des ZSW. »In den vergangenen 15 Jahren beträgt der Zuwachs sogar 28 %punkte. Das ist in der Tat eine Erfolgsgeschichte. Hinzu kommt, dass die aktuelle dynamische Entwicklung keine Erhöhung der EEG-Umlage zur Folge hatte – diese konnte für 2018 sogar leicht gesenkt werden. Jetzt sollte die Politik die Rahmenbedingungen so gestalten, dass auch die nächsten Ausbauziele erreicht werden.« Das gelte insbesondere für die beiden anderen Sektoren Wärme und Mobilität, so Staiß weiter. Dort stagniert der Anteil Erneuerbarer Energien seit Jahren bei 6 % (Verkehr) und 13 % (Wärme).
 


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