Die hohen Temperaturen zwangen einige Kraftwerke mit Wasserkühlung zur Leistungsdrosselung. Anders als Kohle- und Atomkraftwerke benötigen Gaskraftwerke kein Kühlwasser und liefern bei jeder Witterung Strom.
»In Zeiten von extremen Temperaturen werden hitzeanfällige Kraftwerke wie Atom- und Kohlekraftwerke zur Achillesferse der Energieversorgung. Gaskraftwerke hingegen sind unter anderem aufgrund ihrer hohen Wirkungsgrade nicht auf Kühlwasser angewiesen. Sie können auch bei konstant hohen Temperaturen uneingeschränkt betrieben werden und so die Stromversorgung jederzeit gewährleisten«, kommentiert Dr. Timm Kehler, Vorstand von Zukunft ERDGAS, die Meldungen aus der Branche.
Da Gaskraftwerke innerhalb weniger Minuten hoch- und heruntergefahren werden können, sind sie in der Lage auch bei volatilen Märkten und stark schwankender Nachfrage schnell Bedarfsspitzen zu bedienen. »Absurderweise ist der deutsche Gaskraftwerkspark aktuell trotzdem zu weniger als zehn Prozent ausgelastet«, sagt Kehler.
»Das macht die Versorgungslage unsicher. Besonders strukturell unterversorgte Regionen wie Bayern sind davon betroffen. Auch in den kommenden Wochen soll das Wetter so bleiben. Gut, dass wir 29 GW Gaskraftwerksleistung haben, die flexibel abgerufen werden können, wenn anderen die Luft ausgeht. Hier wird wieder deutlich, welche Rolle dem Gaskraftwerkspark bei der Versorgungssicherung zukommt“, betont Kehler abschließend.