Siemens

IT-Systeme für Cloud-basierte virtuelle Kraftwerke

19. Februar 2015, 9:14 Uhr | Heinz Arnold
Thomas Zimmermann, Siemens: »Die Dezentralisierung schreitet voran, immer mehr Endkunden erzeugen Energie, die Netze müssen stabilisiert werden und neue Business-Modelle entstehen. Deshalb bauen wir unser IT-Geschäft weiter aus.«
© Siemens

Mit virtuellen Kraftwerken lässt sich Dezentralisierung der Stromerzeugung so koordinieren, dass alle Beteiligten einen Nutzen daraus ziehen. Über IT-Systeme für Cloud-basierte virtuelle Kraftwerke, die als Managed Service angeboten werden, will Siemens den Einstieg in diese Technik vereinfachen.

»Mit unserem Managed Service leisten wir einen wesentlichen Beitrag zur Senkung der Eintrittshürde für das Betreiben von virtuellen Kraftwerken«, sagt Thomas Zimmermann, CEO der Business Unit Smart Grid Solutions & Services in der Siemens-Division Energy Management. Energieversorger und Stadtwerke könnten damit in diese zukunftsträchtige Technologie einsteigen, um mit ihren Verbrauchs- und Erzeugungskapazitäten attraktive Erlöse zu erwirtschaften.

Mit den Managed Service für Cloud-basierte virtuelle Kraftwerke erhalten Stadtwerke und Energieversorger ein ausgereiftes IT-System, das sich einfache skalieren lässt, einen geringen Investitionsaufwand erfordert und bei geringem Risiko stets auf dem aktuellen Stand der Technik und Sicherheit ist. Zudem ist für den Betrieb und die Pflege der Infrastruktur kein Personal- oder Koordinationsaufwand nötig: Siemens übernimmt den Betrieb, die IT-Sicherheit und die Pflege des DEMS-Portals (dezentrale Energiemanagementsystem) auf seinen Servern. Damit können sich die Anwender über  kurze Amortisationszeiten trotz sich schnell ändernden Vorschriften und Geschäftsmodelle freuen.

Die  IT-Systeme und Smart-Grid-Technologie bieten also eine Basis für neue Geschäftsmodelle. Mittlerweile haben sich virtuelle Kraftwerke als Geschäftsmodell für die Direktvermarktung, Regelenergie und den Intraday-Handel bewährt.

Gebündelte Leistung für die Vermarktung

Der Webservice für virtuelle Kraftwerke basiert auf dem Siemens-Energiemanagementsystem DEMS und arbeitet nur mit den DEMS-Funktionen, die für den Webservice unbedingt notwendig sind. Dazu zählen Kommunikationsschnittstellen für die dezentralen Stromerzeugungsanlagen, Erzeugungsprognosen und Aggregationsfunktionen sowie ein Webportal, über das die Betreiber der dezentralen Anlagen die erzeugte Leistung im virtuellen
Kraftwerksverbund für die Vermarktung freischalten können.

Der Webservice versetzt Stadtwerke in die Lage, dezentrale Energieressourcen ihrer Kunden zusammenzuschalten und die gebündelte Leistung einem größeren virtuellen Kraftwerk zur Vermarktung anzubieten. Dabei braucht das Stadtwerk
keine Rechnerhardware anzuschaffen und zu administrieren.

Im Rahmen seines Managed Service betreibt Siemens ein Service Center, in dem das dezentrale Energiemanagementsystem DEMS und das DEMS-Portal zentral aufgesetzt werden. Sowohl die Marktpartner als auch die Nutzer der DEMS-Portal-Software (Betreiber der dezentralen Stromerzeugungsanlagen und die Stadtwerke) betreiben DEMS über eine Website als Benutzerschnittstelle.

Die Rolle von Siemens dabei ist, neutraler Lösungspartner für alle Spieler auf dem Markt zu sein und verantwortlich für die technische Aggregation und die Integration der dezentralen Stromerzeugungsanlagen in das Service Center. Die Marktpartner
wiederum sind für die kommerzielle Aggregation und die Vermarktung der Leistung des virtuellen Kraftwerks an der Börse zuständig. Dazu wird immer ein Aggregationsvertrag mit dem Anlagen- oder dem Portalbetreiber geschlossen. Die Nutzer der Softwarelösung DEMS-Portal können ein virtuelles Kraftwerk mit eigenem Markennamen und Logo (White Labeling) betreiben.


  1. IT-Systeme für Cloud-basierte virtuelle Kraftwerke
  2. Zusammenarbeit mit Mark-E

Lesen Sie mehr zum Thema


Das könnte Sie auch interessieren

Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu Siemens AG Erlangen