China

Massive Subventionskürzungen bei Erneuerbaren

19. März 2020, 12:06 Uhr | Hagen Lang
China geht bei erneuerbaren Energien vom Gaspedal.
© Triff - Shutterstock

China streicht die Staatssubventionen für Solarkraftwerke um die Hälfte und stellt die Förderung von Offshore-Windparks vollständig ein, berichtet die Pekinger Mediengruppe Caixin. Gründe seien die Entlastung des Haushalts und eine wirtschaftspolitische Prioritätenverschiebung.

Vergangene Woche gab die Nationale Energiebehörde (NEA) bekannt, dass sie die nationalen Subventionen für neue Solarstromprojekte im Jahr 2020 um weitere 50 % auf nur noch 1,5 Milliarden Yuan (215,8 Millionen Dollar) gesenkt hat. Eine Milliarde Yuan davon sind für große Solarprojekte vorgesehen, die über Auktionen vergeben werden, der Rest für Solarsysteme im Residential-Bereich. Für Offshore-Windprojekte wurden sämtliche Subventionen gestrichen.

Die jetzige Kürzung ist nur die jüngste einer Folge von Subventionssenkungen, die das Land seiner Wind- und Solarindustrie zumutet. Schon 2019 verkündete Peking, die Subventionen für Erneuerbare insgesamt von 1,15 Milliarden Dollar (2019) auf 806,5 Millionen Dollar (2020) zu senken. Laut Caixin sank die neu errichtete Solar-Kapazität 2019 um 40 %, nachdem bis dahin Solaranlagen mit einer Kapazität von 26,81 GW installiert worden waren.

Der Schritt der Regierung wird damit begründet, dass das wirtschaftliche Ziel zunächst darin bestanden habe, die erneuerbaren Energien gegenüber Kohle und Gas wettbewerbsfähig zu machen. In jüngster Zeit habe die politische Priorität sich dahin verschoben, Wind- und Solar-Industrie dazu zu zwingen, auf eigenen Beinen zu stehen. Ein von Caixin zitierter „Experte“ begründete den Schritt mit dem Bestreben der chinesischen Regierung, den Haushalt zu entlasten.

Erwartungen, dass Wind- und Sonnenenergie in einem neuen chinesischen Energieversorgungssystem die erste Geige spielen würden, sind damit Makulatur. Sie müssen vielmehr neben Öl, Gas, Kohle, Atomenergie und Wasserkraft ihre Rolle finden.


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