China streicht die Staatssubventionen für Solarkraftwerke um die Hälfte und stellt die Förderung von Offshore-Windparks vollständig ein, berichtet die Pekinger Mediengruppe Caixin. Gründe seien die Entlastung des Haushalts und eine wirtschaftspolitische Prioritätenverschiebung.
Vergangene Woche gab die Nationale Energiebehörde (NEA) bekannt, dass sie die nationalen Subventionen für neue Solarstromprojekte im Jahr 2020 um weitere 50 % auf nur noch 1,5 Milliarden Yuan (215,8 Millionen Dollar) gesenkt hat. Eine Milliarde Yuan davon sind für große Solarprojekte vorgesehen, die über Auktionen vergeben werden, der Rest für Solarsysteme im Residential-Bereich. Für Offshore-Windprojekte wurden sämtliche Subventionen gestrichen.
Der Schritt der Regierung wird damit begründet, dass das wirtschaftliche Ziel zunächst darin bestanden habe, die erneuerbaren Energien gegenüber Kohle und Gas wettbewerbsfähig zu machen. In jüngster Zeit habe die politische Priorität sich dahin verschoben, Wind- und Solar-Industrie dazu zu zwingen, auf eigenen Beinen zu stehen. Ein von Caixin zitierter „Experte“ begründete den Schritt mit dem Bestreben der chinesischen Regierung, den Haushalt zu entlasten.
Erwartungen, dass Wind- und Sonnenenergie in einem neuen chinesischen Energieversorgungssystem die erste Geige spielen würden, sind damit Makulatur. Sie müssen vielmehr neben Öl, Gas, Kohle, Atomenergie und Wasserkraft ihre Rolle finden.