Die Akzeptanz regenerativer Energiequellen bei den Bürgern in Deutschland wächst weiter. Neben dem Schutz des Klimas ist das gegenwärtige Thema Energiesicherheit Treiber dieser Entwicklung. Dies geht aus einer Umfrage im Auftrag des Energieunternehmens Statkraft hervor.
Die Bundesregierung treibt den Ausbau der erneuerbaren Energien voran – und kann auf die Zustimmung in der Bevölkerung zählen, das hat eine Ende Mai im Auftrag von Statkraft unter mehr als 18.000 Menschen in neun europäischen Ländern durchgeführte Untersuchung ergeben. Demnach gaben 63 Prozent der Befragten an, der Ausbau der erneuerbaren Energien in Deutschland sei durch das Thema Energiesicherheit wichtiger geworden, nur 8 Prozent sehen das nicht so. Zwei Drittel (67 Prozent) meinen, Deutschland hätte den Ausbau der erneuerbaren Energien bereits vor langer Zeit beschleunigen sollen. Auch die Errichtung von Anlagen im Umfeld der eigenen Gemeinde stößt auf hohe Akzeptanz:
Auch grüner Wasserstoff und dessen Rolle bei der Energiewende rücken stärker ins Bewusstsein der Menschen hierzulande. 52 Prozent sehen in Wasserstoff, der mithilfe erneuerbarer Energien hergestellt wird, einen wichtigen Treiber der Entwicklung hin zu einem grünen Energiesystem – nur 8 Prozent sehen dies nicht so.
Die Ambitionen der Bundesregierung für mehr Klimaschutz finden grundsätzlich Unterstützung. 57 Prozent der Bundesbürger sind gar der Auffassung, die Regierung könne die Maßnahmen noch ausweiten. In den befragten neun europäischen Ländern sind im Schnitt mit 65 Prozent noch mehr Menschen der Meinung, dass ihre Regierung mehr für Klimaschutz tun könnte.
62 Prozent der Deutschen sehen die Verantwortung für den Klimaschutz im Land grundsätzlich bei der Regierung, 58 Prozent sehen die großen Konzerne in der Pflicht. Hinsichtlich der eigenen Rolle bei der Bekämpfung des Klimawandels fallen die Meinungen deutlich gespaltener aus: Die Hälfte der Befragten erkennt die Möglichkeiten an, selbst einen Beitrag zur Senkung der Emissionen zu leisten. Rund ein Drittel (32 Prozent) gibt an, keinen Druck zu empfinden, dem Klimawandel durch eigenes Verhalten etwas entgegenzusetzen. Zum Vergleich: Im Durchschnitt aller neun europäischer Länder sehen sich immerhin 60 Prozent in der Verantwortung. Spitzenreiter ist Irland, wo 71 Prozent ihren individuellen Beitrag zum Klimaschutz sehen.
Knapp 50 Prozent der befragten Menschen in Deutschland wünschen sich mehr politische Maßnahmen und Anreize, die es ihnen – wie auch Unternehmen – erleichtern, Emissionen zu reduzieren (zum Beispiel im Rahmen von Subventionen, Förderung des Umstiegs auf ÖPNV, Förderung Wärmepumpen). Ebenfalls knapp die Hälfte fordert eine stärkere öffentliche Aufklärung darüber, wie sie bessere persönliche Entscheidungen treffen können, um ihre eigene CO2-Bilanz zu verbessern.