Fernwärmegigant

Ruhrgebiets-Stadtwerke wollen STEAG kaufen

30. Juni 2014, 17:10 Uhr | Hagen Lang
Weitgehend unbekannt: Neben 10 GW Kraftwerksleistung und Deutschlands größtem Fernwärmenetz betreibt die STEAG im bayrischen Erding auch die größte Fernwärmeanlage auf Geothermie-Basis.
© STEAG

Die Ruhrgebiets-Stadtwerke Duisburg, Dortmund, Bochum, Essen, Dinslaken, die Energieversorgung Oberhausen und die Dortmunder Energie- und Wasserversorgung werden über ihre Kommunale Beteiligungsgesellschaft (KSBG) die STEAG vollständig übernehmen.

Die KSBG GmbH hält bereits 51 Prozent der Anteile der STEAG und wird nach der jetzt erfolgten Zustimmung des KSBG-Aufsichtsrates die übrigen 49 Prozent von der Evonik Industries erwerben. Sollten die beteiligten Stadtwerke als Gesellschafter der Übernahme ebenfalls zustimmen, könnte die Übernahme noch 2014 abgeschlossen werden.

Einige Stadträte hatten darüber geklagt, nicht ausreichend über die bevorstehende Transaktion und die mit ihr verbundenen Risiken unterrichtet worden zu sein. Nachdem der Aufsichtsratsvorsitzende der Essener Stadtwerke, Franz-Josef Britz, seine Haltung gegenüber der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung mit »je eher desto besser« beschrieben hatte, ist kein Veto von Essener Seite mehr zu erwarten.

Für den Erwerb der restlichen 49 Prozent Anteile der STEAG werden die Stadtwerke 175 Millionen Euro an Eigenkapital kreditfinanziert zuschießen, 150 Millionen Euro will die STEAG selbst als schuldenfinanzierten Kredit beisteuern und auch die restlichen knapp 300 Millionen Euro der Kaufsumme will die KSBG über Banken finanzieren. Mit in den Besitz des Stadtwerkekonsortiums ginge damit das größte deutsche Fernwärmenetz über, das die STEAG im Ruhrgebiet betreibt.


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