Modellprojekt EUREF-Campus: Energie mobil speichern

Schneider Electric realisiert Micro Smart Grid in Berlin

13. April 2012, 14:56 Uhr | Carola Tesche
Im intelligenten Netz des EUREF-Campus wird das Zusammenspiel verschiedener Komponenten erprobt.
© Schneider Electric

Schneider Electric realisiert gemeinsam mit dem Innovationszentrum für Mobilität und gesellschaftlichen Wandel (InnoZ) sowie weiteren Projektpartnern auf dem EUREF-Campus in Berlin ein Micro Smart Grid und ein Ladenetz für Elektroautos.

Ziel des Micro Smart Grids ist es, die Energiespeicherung im Zusammenspiel mit regenerativer Energie und Elektromobilität zu erproben. Auf dem Campus entsteht seit Sommer 2011 mit Haus 7 ein Neubau, in dem Schneider Electric seine Berliner Niederlassungen konsolidiert. Das Unternehmen realisiert und dokumentiert hier den Stand der Technik mit Systemen aus dem eigenen Angebot.

Haus 7 wird mit dem Nachhaltigkeitszertifikat für energieschonende Immobilien LEED Gold-Standard zertifiziert und soll als Großverbraucher mit dem Micro Smart Grid verbunden werden. Ein umfassendes Energie-Monitoring bildet dann das gesamte Nutzungsverhalten des Gebäudes ab.

»Smart Grids und Elektroautos sollen künftig den verstärkten Einsatz regenerativer Energien garantieren«, sagt Rada Rodriguez, Deutschland-Chefin von Schneider Electric. »Werden Elektrofahrzeuge mit erneuerbarer Energie betrieben, stehen sie nicht nur für umweltverträglichen Verkehr, sondern leisten als mobile Energiespeicher einen wichtigen Beitrag zur Netzstabilität.«

Das Micro Smart Grid im Detail

Im intelligenten Netz des Campus wird das Zusammenspiel verschiedener Komponenten erprobt. Dazu gehören nach derzeitigen Stand auf der Erzeugerseite fünf Windgeneratoren mit Leistungen von jeweils einem kW, zwei PV-Anlagen auf dem Dach von Haus 7 mit jeweils zirka 20 kW Spitzenleistung und einer weiteren PV-Anlage mit einer Spitzenleistung von 7,5 kW, die als Nachführsystem ausgeführt ist.  

Entsteht bei der Energieerzeugung ein Überschuss, wird dieser auf dem Campus gespeichert. Dazu dient ein Batteriespeicher mit einer Kapazität von insgesamt 3000 Amperestunden. Der stationäre Speicher kann bei einer Batteriespannung von 48 V bis zu 144 kWh aufnehmen. Die Akkus der Elektroautos von e-Flinkster, dem Carsharing-Angebot der Deutschen Bahn auf dem Campus, sollen zudem sukzessive mit eingebunden werden. Zum Laden der Elektroautos und zur Rückspeisung der gespeicherten Energie ins Netz sind 30 intelligente Ladepunkte auf dem Gelände installiert. Der EUREF-Campus verfügt auch über einen Anschluss an das öffentliche Netz. Erklärtes Ziel ist es jedoch, primär die vor Ort durch Windkraft- und PV-Anlagen erzeugte Energie zu nutzen.

Von Schneider Electric stammen die Conext-Wechselrichter für die Einspeisung der Solarenergie ins Micro Smart Grid. Integrierte XW-Laderegler/Wechselrichter koppeln den stationären Energiespeicher an das intelligente Netz an. Sie steuern Energiespeicherung und Einspeisung. Zudem liefert Schneider Electric Ladesäulen für die Elektrofahrzeuge: Intelligente EVlink-Stationen sorgen für das Betanken der Autos – also den Ladevorgang – und sollen künftig bei Bedarf die Rückspeisung der in den Akkus gespeicherten Energie garantieren. Ein Visualisierungssystem für den Betrieb des Smart Grid rundet das Energiemanagement ab: Es garantiert, dass sich alle Stromflüsse im intelligenten Netz jederzeit nachverfolgen und steuern lassen.



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