Studie: Drastische Kostensenkungen

Strombereitstellung mit Lithium-Ionen-Batterien konkurrenzfähig

27. März 2019, 15:10 Uhr | Hagen Lang
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© Tesvolt

Das Marktforschungsunternehmen BloombergNEF(BNEF) hat ermittelt, dass die Kosten in Lithium-Ionen-Batterien für die Netzeinspeisung vorgehaltenen Stromes so gefallen sind, dass Strom aus Gas- und Kohlekraftwerken in Teilmärkten Konkurrenzprobleme bekommt.

Das ist das zentrale Ergebnis des neuen Reports der Bloomberg Energy Finance zu den »nivellierten Stromkosten« (Levelized Cost Of Electricity/ LCOE) verschiedener Energieträger und –technologien. LCOE misst den Gesamtaufwand für die Erzeugung einer MWh Strom aus einem neuen Projekt unter Berücksichtigung der Kosten für Entwicklung, Bau und Ausrüstung, Finanzierung, Rohstoff, Betrieb und Wartung.

Nach Auswertung von 7.000 Projekten mit  20 Technologien (einschließlich der verschiedenen Arten der Kohle-, Gas- und Kernenergieerzeugung sowie der erneuerbaren Energien) in 46 Ländern der Welt, kommt BNEF zu dem Ergebnis, dass der LCOE-Wert für Lithium-Ionen-Batterien seit Anfang 2018 um 35 Prozent auf 187 Dollar pro Megawattstunde gefallen ist.

Offshore erzeugte Windenergie verbilligte sich 2018 um 24 Prozent auf unter 100 Dollar pro MWh gegenüber 220 Dollar 2015. Die Kosten für Onshore-Windenergie und -PV-Strom fielen auf je 50 und 57 Dollar pro MWh. Um die Speicherkapazität einer Batterie in eine LCOE-Zahl umzuwandeln, modelliert der Bericht eine Batterieanlage im Versorgungsbereich mit täglichen Zyklen, wobei die Ladekosten auf 60 Prozent des Großhandelsbasisstrompreises des jeweiligen Landes geschätzt werden. 

Seit 2012 ist unter diesen Annahmen der Preis für die vierstündige Bereitstellung von Netzstrom um 74 Prozent gefallen. Die Kosten für Onshore-Windenergie fielen seit 2010 um 49 Prozent, für Onshore-PV-Strom um 84 Prozent und für Offshore-Windstrom um 56 Prozent.

Die jüngsten Kostensenkungen bei Lithium-Ionen-Batterien seien so dramatisch, dass Batterien in der Nähe von Solar- oder Windparks bereits in vielen Märkten auch ohne Subventionen mit Kohle- und Gas-basierter Energieerzeugung kostenmäßig um netzdienliche Stromeinspeisung konkurrieren könnten.

Tifenn Brandily, Energiewirtschaftsanalystin bei BNEF, sagte: »Solar-PV und Onshore-Wind haben in den meisten Ländern den Wettlauf um die billigsten Quellen für neue "Bulk-Erzeugungsanlagen" gewonnen, aber der Eingriff sauberer Technologien geht nun weit hierüber hinaus und bedroht die ausgleichende Rolle, die vor allem Betreiber von Gaskraftwerken zu spielen gehofft haben.«

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