1 bis 2 Prozent der globalen 12-Zoll-Foundry-Kapazität fallen in Folge des Wintereinbruchs in Texas aus. Auch NXP hat die Fertigung in zwei Werken in Austin eingestellt.
NXP werde erst wenn die erforderlichen Serviceprozesse in den Fabs wieder zur Verfügung stünden genau angeben können, wie groß die Auswirkungen durch den erzwungen Stillstand seien und wann sie wieder die volle Kapazität erreicht haben werden, ließ das Unternehmen in einer Pressemitteilung wissen.
In der vergangenen Woche musste Samsung die Line 2 der Fab in Austin teilweise heruntergefahren werden. Ursache war der Wintereinbruch in Texas, der in Austin zu Stromausfällen geführt hat. Doch traf die Fab von Samsung kein plötzlicher Blackout, denn der örtliche Stromversorger Austin Energy hatte Samsung vor dem drohenden Blackout der Elektrizitätsversorgung rechtzeitig gewarnt, so dass die Fab geordnet heruntergefahren werden konnte. Deshalb seien keine Wafer beschädigt worden, wie TrendForce erfahren hat. Lediglich die Lieferzeiten für bestimmte Produkte der Linie 2 würden sich erhöhen, was in der derzeit angespannten Liefersituation allerdings keine gute Nachricht ist. Seit dem 16. Februar ist die Produktion auf Linie 2 zumindest teilweise gestoppt.
Laut den Marktforschern von TrendForce produziert die 300-mm-Linie 2 rund 5 Prozent des Weltweiten Gesamtausstoßes in diesem Sektor. Der ungewöhnliche Wintereinbruch in Texas werde zu einer weltweiten Verringerung der Foundry-Kapazitäten um 1 bis 2 Prozent führen. Weil sich das Wetter in Texas über das Wochenende wieder beruhigen und die Temperaturen steigen würden, könne die Line 2 voraussichtlich eine Woche nach dem Herunterfahren wieder die volle Kapazität erreicht haben.
De ICs in der Fab in Austin fertigt Samsung vorwiegend mit Hilfe von 14- und 11-nm-Prozessen. Sie werden hauptsächlich dafür genutzt, um die 5G-HF-ICs von Qualcomm zu produzieren. Die übrigen Kapazitäten der Fab verteilen sich über die Technologieknoten von 28 nm bis 65 nm, die Samsung für Herstellung eigener ICs nutzt. Außerdem fertigt die Fab Automotive-ICs für Tesla und Renesas.
Auch wenn in der Fab in Austin die die Produktion von NAND-Flash-ICs ausgesetzt sei, würden dort laut TrendForce die NAND-Flash/SSD-Controller auf Basis von 14- bis 40-nm-Prozessen weiter gefertigt. Weil die Controller dort in relativ geringen Stückzahlen gefertigt werden und Samsung Notmaßnahmen ergriffen habe, sollte der Stromausfall nur geringe Auswirkungen auf die Lieferzeiten der Flash-Controller nehmen. Dennoch schließt TrendForce nicht mehr aus, dass die SSD-Preise anziehen könnten.