Elektromagnetische Felder

Hochspannungsleitungen beinflussen die Hormonproduktion bei Kühen

21. September 2015, 14:28 Uhr | Hagen Lang
© Siemens

Hochspannungsleitungen beeinflussen die Melatoninproduktion von Kühen, genauer: je nach Jahreszeit sind die Werte höher bzw. niedriger als ohne elektromagnetische Belastung.

Rückschlüsse auf gesundheitliche Beeinträchtigungen lassen sich aus den Forschungsergebnissen des internationalen Teams unter Leitung von Prof. Dr. Hynek Burda von der Universität Duisburg-Essen (UDE) (noch) nicht ziehen, dafür sind die Wechselwirkungen zu komplex. Die Experten hatten herausgefunden, dass Jungkälber in der Nähe von Hochspannungsleitungen eine veränderte Melatonin-Konzentration im Speichel aufweisen.

»Wir haben uns deshalb für Kälber entschieden, weil Bauern bereits seit längerem darüber diskutieren, ob Hochspannungsleitungen die Gesundheit und den Ertrag ihres Milchviehs beeinflussen. Außerdem konnte unsere Arbeitsgruppe schon früher nachweisen, dass Rinder Magnetfelder wahrnehmen«, so Prof. Dr. Burda.

Sind Kälbchen elektromagnetischen Magnetfeldern ausgesetzt, produzieren sie weniger Melatonin - aber nur im Winter. Im Sommer produzieren sie in der Nähe von Magnetfeldern sogar etwas mehr Melatonin als in Abwesenheit von Magnetfeldern. »Dieser saisonale Effekt des Magnetfeldeinflusses ist eine neue Erkenntnis, die die bisherigen Studien in einem neuen Licht erscheinen lässt. Er könnte auch erklären, weshalb es bislang so uneinheitliche Ergebnisse bei Wiederholungsexperimenten gab«, erklärt Professor Burda.

Die saisonalen Auswirkungen der magnetischen Wechselfelder könnten künftig zum Verständnis der Mechanismen beitragen, die den Wechselwirkungen zwischen Magnetfeldern, vegetativer Physiologie und Gesundheit zugrunde liegen, hoffen die Forscher.


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