Forschungsergebnisse Projekt »SynErgie«

Produktion in Zeiten von Zappelstrom

3. September 2019, 13:53 Uhr | Hagen Lang
© Fotolia, urbans78

Mehr als 80 Partner haben seit 2016 untersucht, ob und wie in Zeiten zunehmend schwankender Stromeinspeisung energieintensive Industrieprozesse ablaufen können und ob diese sogar Erzeugungsschwankungen durch Flexibilisierung kompensieren können.

»Demand Side Management« oder »Verbrauchsflexibilisierung« sind angedachte Wege, um an Stelle und komplementär zu Batteriespeichern oder Power2X-Technologien die schwankende Stromproduktion erneuerbarer Quellen abzufangen.

Seit 2016 haben mehr als 80 Partner unter Konsortialführung des Instituts für Produktionsmanagement, Technologien und Werkzeugmaschinen (PTW) der TU Darmstadt und dem Institut für Energieeffizienz in der Produktion (EEP) an der Universität Stuttgart im Kopernikus-Projekt „SynErgie“ erforscht, wie energieintensive Produktionsprozesse an eine schwankende Energieversorgung angepasst werden können. Die erste Förderphase des Projektes wurde jetzt abgeschlossen.

Untersucht wurden die Branchen Stahl- und Aluminiumherstellung, chemische Industrie, Graphitherstellung, Automobilindustrie, Lebensmittelindustrie, Papierindustrie, Glasindustrie, Maschinen- und Anlagenbau, Zementindustrie, Feuerfestindustrie. Zusätzlich wird das Flexibilisierungspotenzial sogenannter Querschnittstechnologien, wie der Wärme-, Kälte oder Druckluftversorgung industrieller Energiesysteme, untersucht. 

Insgesamt identifizierte das Forschungsprojekt eine kurzfristig flexibilisierbare Leistung von etwa 4 Gigawatt für den Lastverzicht (das kurzfristige Absenken der elektrischen Leistungsaufnahme) und 2,7 Gigawatt bei Lasterhöhung (die kurzfristige Steigerung der elektrischen Leistungsaufnahme). Dies entspricht der maximalen Leistung, welche von ca. 2,8 beziehungsweise 1,8 Atomkraftwerken zur Verfügung gestellt werden kann.

Die erste Förderphase des Kopernikus-Projekts SynErgie analysierte die Potenziale für energieflexible Prozesse. Zudem nahm sie  eine Bewertung der in der Industrie eingesetzten Technologien hinsichtlich ihrer wirtschaftlichen Flexibilisierbarkeit vor. Aufbauend auf diesen Erkenntnissen liegt in der 2. Förderphase des Projekts der Fokus auf der Weitererforschung der vielversprechendsten Technologien sowie der prototypischen Marktanbindung industrieller Energieflexibilität. Die Konsortialführung wird hierfür an das Institut für Energieeffizienz in der Produktion (EEP) an der Universität Stuttgart unter der Leitung von Professor Alexander Sauer übergeben

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