Netzdaten mit MindSphere verarbeiten

Siemens digitalisiert norwegisches Umspannwerk

23. September 2019, 11:54 Uhr | Heinz Arnold
Das IoT-Pilotprojekt von Siemens und Glitre Energi Nett soll den Zugang zu und die Analyse von Netzdaten zu verbessern, um die Zuverlässigkeit und Verfügbarkeit des Stromnetzes zu erhöhen – obwohl die Komplexität des norwegischen Netzes wegen der steigenden Anzahl an elektrischen Fahrzeugen und der dafür notwendigen Ladeinfrastruktur stark zunimmt.
© Siemens

Siemens errichtet ein IoT-Umspannwerk mit Anbindung an MindSphere. Dadurch steigt die Zuverlässigkeit, die Effizienz und die Sicherheit verbessern sich.

Das digitale Umspannwerk errichtet Siemens zusammen mit dem norwegischen Verteilnetzbetreiber Glitre Energi Nett. Das IoT-Pilotprojekt umfasst die Datenanalytik und wendet sie auf Stromnetze an. Siprotec- und Sicam-Geräte mit IoT-Schnittstelle werden über das offene Standard PC-UA-PubSub-Protokoll mit dem Cloud-basierten offenen IoT-Betriebssystem MindSphere von Siemens verbunden. Das Siprotec-Dashboard stellt bislang unzugängliche Daten in einer Kartenansicht dar und hilft, Netzdaten erstmals in der Cloud ohne zusätzlichen Engineering-Aufwand zu verarbeiten. Das System erfüllt die strengen Anforderungen an die Netzsicherheit und erlaubt auf der Grundlage von Zertifikaten eine durchgängige Authentifizierung und Verschlüsselung der Daten. Dadurch wird die Zuverlässigkeit des Stromnetzes weiter erhöht, die Effizienz optimiert und die Sicherheit verbessert.

Aufgrund der steigenden Anzahl an elektrischen Fahrzeugen und der dafür notwendigen Ladeinfrastruktur nimmt die Komplexität des norwegischen Stromnetzes zu. Gleichzeitig haben sich Netzbetreiber das Ziel gesetzt, den Einsatz ihrer Betriebsmittel und des gesamten Stromnetzes zu optimieren, die gesetzlichen Anforderungen zu erfüllen sowie den steigenden Strombedarf nachhaltig zu decken. Für das IoT-Pilotprojekt arbeiten Siemens und Glitre Energi Nett eng zusammen, um den Zugang zu und die Analyse von Netzdaten zu verbessern. Ziel ist es, die Zuverlässigkeit und Verfügbarkeit des Stromnetzes zu erhöhen indem mit Hilfe der Daten sowohl mögliche Fehler und Risiken früher erkannt und durch kontinuierliche Zustandsüberwachung die Instandhaltungskosten gesenkt werden. Zudem soll die nominale Umspannleistung bei niedrigen Außentemperaturen erweitert werden.

Der Lieferumfang von Siemens umfasst das Sicam SCC Visualisierungssystem, Automatisierungs- und Fernwirkgeräte Sicam A8000 und Siprotec 5 Schutzgeräte. Zusätzlich werden drahtlose Minisensoren für Temperaturdaten an kritischen Komponenten verbaut. Das Automatisierungssystem des Umspannwerks nutzt das Stationsleitprotokoll IEC 61850 sowie das PC-UA-PubSub-Protokoll zur Kommunikation mit MindSphere und der IoT-Anwendung Siprotec Dashboard. Darüber hinaus zeichnet Siemens verantwortlich für die Integration der Lösung sowie Installation und Inbetriebsetzung.

»Indem wir einzelne Komponenten des Stromnetzes verbinden und die Daten an einer zentralen Stelle konsolidieren, visualisieren und analysieren, verbessert Siemens für Verteilnetzbetreiber den Zugang zu Daten und deren Analytics«, sagte Robert Klaffus, CEO Digital Grid bei Siemens Smart Infrastructure. »Zusammen mit unserem Kunden Glitre Energi Nett werden wir während der Projektabwicklung zusätzliche Anwendungsfälle in einer agilen Vorgehensweise entwickeln. Dies ist ein weiterer Vorteil, Daten in einer Plattform wie MindSphere mit vielseitigen Analyse-Möglichkeiten zusammenzuführen: Das System kann im Laufe der Zeit über die ursprüngliche Idee hinauswachsen und zusätzlichen Nutzen generieren – beispielsweise Schwingungen bei Schaltvorgängen erkennen und so vorausschauende Wartung ermöglichen.«

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