ED Netze und Schneider Electric

Umspannwerk mit SF6-freier Schaltanlage

17. Februar 2023, 6:16 Uhr | Heinz Arnold
Die primäre Mittelspannungsschaltanlage mit 17 Schaltfeldern von Schneider Electric in Löffingen, die ED Netze jetzt in Betrieb genommen hat. 
© ED Netze

Ganz ohne das Treibhausgas SF6 wandelt das neue Umspannwerk von ED Netze Hoch- in Mittelspannung mit Hilfe der SF6-freien Schaltanalgen von Schneider Electric um.

Die SF6-freien primären Mittelspannungsschaltanlagen mit 17 Schaltfeldern von Schneider Electric, die im neuen Umspannwerk für die südbadische Region Löffingen arbeiten, verfügen über sämtliche Funktionen herkömmlicher Schaltanlagen, nutzen zur Isolierung spannungsführender Teile jedoch eine Kombination aus reiner Luft und Vakuum.  

Neben den Leistungstransformatoren kommen in einem Umspannwerk Schaltanlagen für die Zu- und Abschaltung der Stromflüsse zum Einsatz. Ein überwiegender Teil dieser Schaltanlagen verwendet zur Isolierung spannungsführender Elemente bis heute das Treibhausgas SF6 (Schwefelhexafluorid). Es gelangt unter normalen Umständen zwar nicht in die Umwelt, besitzt aber ein etwa 25.200-fach höheres Global-Warming-Potential als CO2. »Angesichts der klimagefährdenden Risiken, die mit einer Verwendung von SF6 einhergehen, war es uns wichtig, bei der Umsetzung des neuen Umspannwerks in Löffingen auf alternative Isolations-Technologien zu setzen«, betont Markus Linder, Leiter Hochspannungsanlagen und Sekundärtechnik bei ED Netze. 

Aus diesem Grund hat man sich beim südbadischen Netzbetreiber für die klassischen, gasisolierten Schaltanlagen von Schneider Electric entschieden. »Während darin, wie gehabt, im Vakuum geschaltet wird, kommt als Isoliergas nur gefilterte und getrocknete Umgebungsluft zum Einsatz«, erklärt Udo Hoffmann, der als VP Sales Building & Infrastrucure von Schneider Electric für das Projekt in Löffingen verantwortlich war. »Die Vorteile klassischer Anlagen in puncto Bauweise, Funktionalität und Zuverlässigkeit bleiben auch bei unseren Anlagen erhalten – aber eben ohne SF6.«

Neben Klima- und Umweltschutz ist auch die Digitalisierung ein wichtiges Thema in Löffingen. »Für die Schaltanlagen von Schneider Electric haben wir uns auch deshalb entschieden, da sie uns einen völlig neuen Zugang zu datenbasierten Lösungen und Services bieten«, erklärt Linder. »Dabei geht es uns vor allem um detailliertes Monitoring und die Möglichkeit, vorausschauender Wartung.« Mithilfe der digital vernetzten Messtechnik im Innern der Schaltanlage stehen auf Softwareebene nun detaillierte Daten für die Überwachung von Temperatur, Feuchtigkeit oder Lichtbögen bereit. Ebenso ist ein komplettes Druckmonitoring sämtlicher Gasräume möglich. Ein LED-basiertes Indikatorsystem zeigt zudem jederzeit den Schaltzustand der Anlagen an.
 


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