Stiebel Eltron Energie-Trendmonitor 2014

84 Prozent der Verbraucher schätzen Strompreis falsch ein

10. Januar 2014, 7:50 Uhr | Heinz Arnold
Rudolf Sonnemann, Stiebel Eltron: »Die Energiewende wird zu einseitig auf dem Rücken der Verbraucher ausgetragen.«
© Stiebel Eltron

Nicht einmal jedem fünften Verbraucher in Deutschland ist laut dem Stiebel Eltron Energie-Trendmonitor 2014 die Höhe der staatlichen Kosten an den Strompreisen bekannt. Zwei Drittel der Bundesbürger unterschätzen den Abgabeanteil an die öffentliche Hand.

Das überrascht, denn gleichzeitig hält die Mehrheit der Verbraucher die finanzielle Belastung privater Haushalte durch die Energiewende für zu hoch. Nach jüngsten Berechnungen müssen die Stromkunden in Deutschland in diesem Jahr 51 Cent von jedem Euro für staatliche Abgaben bezahlen – so viel wie niemals zuvor.

Grundsätzlich sind die Bundesbürger laut dem Stiebel Eltron Energie-Trendmonitor 2014, in deren Rahmen im Dezember 2013 1.000 Bundesbürger befragt wurden, mit den Zielen der Energiewende einverstanden. So begrüßen 85 Prozent der Befragten die Idee, Energie in Deutschland künftig überwiegend aus erneuerbaren Quellen wie Wind, Sonne oder Erdwärme zu erzeugen.

Die energiepolitischen Pläne der neuen Bundesregierung stoßen in der Bevölkerung jedoch auf deutliche Kritik. 94 Prozent fordern von der Politik Maßnahmen, private Haushalte im Zuge der Energiewende stärker finanziell zu unterstützen. Zudem halten 87 Prozent die Kosten der Energiewende für private Verbraucher für zu hoch.

»Die Energiewende wird zu einseitig auf dem Rücken der Verbraucher ausgetragen«, sagt Rudolf Sonnemann, Geschäftsführer des Haus- und Systemtechnikherstellers Stiebel Eltron. »Das haben die Bundesbürger erkannt und fordern deshalb von der Bundesregierung eine Kurskorrektur.« Seine Empfehlung: Die umweltfreundliche Erzeugung von Strom ist nur dann sinnvoll, wenn auf der Anwenderseite auch die entsprechende Verwendung dafür geschaffen wird. Die Politik sollte viel stärker als bisher auf ungenutzte Potenziale bei der Energieeffizienz der privaten Haushalte setzen. »Wenn beispielsweise moderne Heiztechnik auf Wärmepumpenbasis stärker gefördert wird, lässt sich nach aktuellem Forschungsstand ungleich mehr CO2 einsparen«, so Sonnemann.


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