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Beleuchtungsschnittstelle wächst zum Smart-City-Standard

12. Mai 2020, 12:39 Uhr | Hagen Lang
TALQ-Generalsekretär Dr. Simon Dunkley mit dem TALQ-Logo. Er arbeitet für das TALQ Mitgliedsunternehmen Silver Spring Networks als ‚European Regulatory Director‘ und ist dabei in Regulierungs- und Standardisierungsaktivitäten wie CEPT, ETSI und TALQ im Funk- und Beleuchtungsumfeld eingebunden und gehört der ‚Low Power Wireless Radio Association‘ an.
© TALQ

Das 2012 als Schnittstellenstandard für die Verwaltung von Straßenbeleuchtungsnetzen gestartete TALQ-Protokoll ist in der neuesten Version zu einem potenten Smart-City-Management-Protokoll für viele städtische Anwendungen gewachsen.

Die Bandbreite der Smart City-Anwendungen, in die die Kommunalbehörden investieren, ist groß. Die Lösungen umfassen die Außenbeleuchtung ebenso wie Abfall-, Park- und Verkehrsmanagement, E-Mobilität, Umweltsensoren und verschiedene andere öffentliche Dienste. Derzeit sind achtzehn Produkte von zehn verschiedenen Herstellern als TALQ-konform zertifiziert. Alle zielen darauf ab, Investitionsentscheidungen der Städte durch die Ermöglichung von Interoperabilität zu erleichtern, was es Käufern von ortsfesten Anlagen ermöglicht, in offene Systeme zu investieren, um zukunftssichere Lösungen zu erhalten.

Das TALQ-Konsortium, das den globalen Schnittstellenstandard für die Verwaltung von Straßenbeleuchtungsnetzen und anderen intelligenten Stadtanwendungen entwickelt, hat die Version 2.2.0, seiner Spezifikationen und eine neue Version des Zertifizierungstest-Tools veröffentlicht. Alle Änderungen und Funktionen sind abwärtskompatibel. 

Um das Software-Protokoll auf dem neuesten Stand zu halten, überprüfen und erweitern die Technische Arbeitsgruppe und die Arbeitsgruppe für Anforderungen innerhalb des Konsortiums kontinuierlich die vom Protokoll unterstützten Funktionen. Die Mitgliedsunternehmen können zusätzliche Funktionen vorschlagen und anfordern, die in das Protokoll aufgenommen werden sollen, um die von ihren eigenen Systemen angebotene Funktionalität widerzuspiegeln. Die Version 2.2.0, die vom TALQ-Lenkungsausschuss genehmigt wurde, umfasst ein Bündel neuer Funktionen.

Neuartige, integrierte Smart-City-Funktionen 

Neu hinzugefügte Funktionen liefern zum Beispiel Statistiken über die Anzahl der Fahrzeuge, die eine Straße passieren, erkennen Änderungen der Position von Anlagen oder identifizieren und erfassen Änderungen der Anlagenausrichtung. Andere wiederum beziehen sich eher auf die Messung, z.B. Füllstände von Behältern oder Flüssigkeitsstände in Gullys, Seen, Tanks oder wo auch immer. Weitere Funktionen beziehen sich auf den Energie- und Batteriestand: Die Überwachung des Lade- und Entladevorgangs oder die Verwaltung von Solarpaneelen, wie sie z.B. für Informationen im öffentlichen Nahverkehr, Verkehrskontrolle, öffentliche Sicherheit (CCTV) und viele andere verwendet werden. Alle diese zusätzlichen Funktionen sind mit der vorherigen Version 2.1.0 abwärtskompatibel.

"Die Integration von Smart City-Anwendungen in einen früheren reinen Beleuchtungsstandard ist Realität geworden und zeigt die Bedeutung des TALQ-Protokolls als zukunftssicherer globaler Standard. Aber das Zertifizierungs-Tool wurde auch um weitere interessante Funktionen erweitert, z.B. die Unterstützung mehrerer Profile in einem zertifizierten Produkt und eine neue Befehlszeilenversion des Tools, die die Integration in ein CI/CD-Softwareentwicklungssystem erleichtert", erklärt José Sanchis, Vorsitzender der Zertifizierungs-Arbeitsgruppe. 

Das TALQ-Konsortium, das aus internationalen Stromversorgern, Gebietskörperschaften, Kommunen und Technologieanbietern besteht, arbeitet an der weltweiten Etablierung definierter Software-Protokollspezifikationen für die Schnittstelle zwischen zentralen Managementsystemen und Außenbeleuchtungs- sowie Smart-City-Anwendungsnetzwerken und managt hierzu das Förderungs-, Zertifizierungs- und Konformitätsprogramm.

Nutzer erhalten eine einheitliche Benutzeroberfläche für die Verwaltung ihrer Außenbeleuchtungs-und Smart-City-Infrastruktur und können interoperable Smart-City-Systeme dritter Anbieter integrieren. Die Software-Protokollspezifikation ist unabhängig von den verschiedenen physikalischen Kommunikationstechnologien, die heute existieren (z.B. drahtlos, Stromleitung usw.), und wird in der Lage sein, zukünftige Standarderweiterungen aufzunehmen. 

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