Im Rahmen einer Veranstaltung des Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI und der Initiative Energieeffizienz-Netzwerke wurde Resümee über den Stand der 2014 von Regierung und Wirtschaftsverbänden beschlossenen Einführung von 500 Energieeffizienznetzwerken gezogen.
Ohne erfolgreiche industrielle Energieeffizienznetzwerke können die Ziele des Nationalen Aktionsplans Energieeffizienz (NAPE) und des Aktionsprogramms Klimaschutz 2020 für den gewerblich-industriellen Bereich nicht erreicht werden, so die einhellige Meinung auf der im Rahmen der Berliner Energietage durchgeführten Veranstaltung "Energieeffizienz-Netzwerke - Chancen für die deutsche Wirtschaft und für den Klimaschutz".
Unternehmen, die an solchen Effizienznetzwerken teilnehmen, senken ihre Energiekosten im Durchschnitt etwa doppelt so schnell wie andere Unternehmen und steigern häufig ihre Produktivität und Produktqualität, sowie das Unternehmensimage und dadurch ihre Wettbewerbsposition, so Dr. Eberhard von Rottenburg vom Bundesverband der Deutschen Industrie und Dr. Jan Witt vom Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft.
Die von der Bundesregierung und 20 Wirtschaftsverbänden 2014 geschlossene Vereinbarung, bundesweit bis 2020 insgesamt 500 Energieeffizienz-Netzwerke zu gründen, kommt trotzdem nicht recht voran. 2015 wurden etwa 30 Netzwerke gegründet, im ersten Quartal 2016 entstanden rund 20 weitere. In der Diskussion wurde als gute Möglichkeit zur Propagierung des Konzeptes die Gewinnung der großen Energieversorgungsunternehmen als Netzwerkträger vorgeschlagen, sowie die Großkonzerne mit zahlreichen Produktionsstätten und die Energiearbeitsgruppen der Verbände zur Teilnahme zu bewegen.
Zudem empfahlen die Diskutanten ein spezielles Investitionsförderprogramm des Bundes für Effizienzinvestitionen von Netzwerkunternehmen, ein intensives Engagement der Unterzeichnerverbände auch auf Länderebene sowie eine starke Beteiligung der 79 Industrie- und Handelskammern.