Energiemanagement mit SIMATIC

»Erntezeit« für Energieeinsparung

15. September 2014, 14:53 Uhr | Marcel Roske und Rudolf Traxler
Um den nachhaltigen Umgang mit Energie noch weiter optimieren zu können, hat die KWS am Hauptstandort Einbeck, wo Forschung und Züchtung, Produktion und Vertrieb von Saatgut angesiedelt sind, das Energiemanagementsystem B.Data von Siemens installiert.
© KWS SAAT AG

Nachhaltigkeit gehört für die KWS Saat AG nicht nur im Kerngeschäft zu den wichtigsten Zielen, sondern auch beim Energieeinsatz. Um hierbei Ressourcen noch weiter schonen zu können, hat das Unternehmen in ein neues Energiemanagementsystem investiert. Den 55 Kostenstellen werden nun detailliert und zeitgerecht Verbrauchswerte zur Verfügung gestellt.

»Als führendes Unternehmen in der Pflanzenzüchtung gehört für uns durchgängiges, nachhaltiges Denken und Handeln überall mit dazu«, konstatiert Wolfgang Klose, Leiter Facility Management bei der KWS Services Deutschland GmbH. Das bedeutet zum Beispiel, dass die Themen Energieerzeugung, -verbrauch und -einsparung intensiv diskutiert und gelebt werden. Mit dieser selbst auferlegten Verpflichtung werden durch Nutzung von Biogas ca. 6.500 t CO2 pro Jahr eingespart. Sieben Blockheizkraftwerke – fünf mit Erdgas und zwei mit Biogas betrieben – liefern große Teile der benötigten Energie von 50 Mio. kWh pro Jahr im Werk. Die gezüchteten Energiepflanzensorten stellen über den Anbau in der Landwirtschaft die für die Biogaserzeugung erforderliche Biomasse zur Verfügung.

Sadun Demir, KWS SAAT
Sadun Demir, Projektleiter MSR-Technik bei KWS: »Mit dem neuen Energiemanagementsystem B.Data sind wir in der Lage, eine weitere Steigerung der Energieeffizienz zu erreichen.«
© Siemens

Das Unternehmen ist Mitglied im Verein der Klimaschutz- und Energieeffizienzgruppe der deutschen Wirtschaft, ein bundesweites und branchenübergreifendes Netzwerk von Unternehmen zur Förderung des Klimaschutzes. Die Mitglieder zeigen modellhaft Beispiele für alle Branchen auf, wie Energie optimiert genutzt werden kann, um zum Klimaschutz beizutragen.  Damit aber nicht genug: Bereits im Jahr 2010 wurde ein Energiemanagementprojekt gestartet, das die Grundlage dafür liefern soll, gezielt Energiesparmaßnahmen durchführen zu können. Die KWS Services Deutschland GmbH, zuständig für die gesamte Technik im Unternehmen, ist für die Durchführung verantwortlich. Projektleiter Sadun Demir berichtet: »Die Energie- und Kostentransparenz und damit verbunden die Steigerung der Energieeffizienz bzw. die Nachhaltigkeit gehören zu den Hauptzielen dieses Projekts.«

Saatguthersteller optimiert Energiemanagement

KWS SAAT Hauptsitz in Einbeck
© KWS SAAT AG
Oliver Kurtz, KWS SAAT AG
© Siemens
Simatic B.Data, Kostenstellenbericht
© KWS SAAT AG

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Detaillierte Verbrauchsübersicht der einzelnen Energiearten

»Energiebewusstsein gehört seit Langem zu den Grundsätzen des Saatgutherstellers«, wie Olaf Kurtz, Leiter der Stromversorgung bei KWS Services Deutschland, ergänzt. »In unseren Anlagen«, so Kurtz weiter, »gibt es etwa 630 Zähler, über die wir den Verbrauch von Strom, Wärme, Kälte, Gas und Wasser erfassen können«. Das geschah bislang einmal monatlich durch die manuelle Datenerfassung in einer Liste. Seit Mitte 2013 ist nun das Energiemanagementsystem Simatic B.Data von Siemens in Einbeck komplett installiert. Als zentrales Erfassungs- und Analysetool zur ganzheitlichen Energiebetriebsführung löst es die bisherige Lösung ab. »Damit können wir nicht nur verursachergerecht sämtliche Verbrauchswerte auf Kostenstellen zuordnen und auf Knopfdruck anzeigen, sondern auch eine Gesamtenergiebilanz der einzelnen Medien Strom, Gas und Wärme erzeugen und die aktuellen Energieflüsse beobachten«, freut sich Demir. Etwa zwei Monate hat es nach der Planung gedauert, das Projekt vor Ort umzusetzen. Dazu gehörten der Aufbau der benötigten Hardware, die Adressierung der Messstellen und die Zuordnung und Projektierung der gesamten MSR-Technik in den dezentralen Steuerungen Simatic S7 ET200S, im Leitsystem Simatic WINCC und im Energiemanagementprogramm Simatic B.Data. Die dafür notwendige Summe von etwas über 100.000 Euro sehen die Verantwortlichen auch als wichtige Investition, um die Zertifizierung nach DIN EN ISO 50001 zu erhalten und dadurch Einsparungen bei der EEG-Umlage (Erneuerbare-Energien-Gesetz) zu erreichen.


  1. »Erntezeit« für Energieeinsparung
  2. Schnell installiertes Energiemanagement
  3. Leistungsverrechnung auf Kostenstellenebene

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