Duo für die Industrie-4.0-Fertigung

ValueFacturing in der Microsoft Cloud Deutschland

31. Mai 2016, 13:14 Uhr | Karin Zühlke
Eine umfassende Vernetzung der Fertigung – der Schlüssel zu mehr Produktivität
© Bild: Maschinenfabrik Reinhausen / Microsoft

Mit der Microsoft Cloud Deutschland will Microsoft Bedenkenträgern in Sachen Cloud den Wind aus den Segeln nehmen. Im Praxiseinsatz ist die Cloud bereits mit dem Fertigungssystem ValueFacturing der Maschinenfabrik Reinhausen.

Mit dem Fertigungs-Assistenzsystem ValueFacturing der Maschinenfabrik Reinhausen können Unternehmen ihre Fertigung zunehmend automatisieren. Das System entstand in 25-jähriger Detailarbeit in der firmeneigenen zerspanenden Fertigung. Beim Zerspanen oder Spanen wird den Werkstücken eine bestimmte geometrische Form gegeben, indem von Rohteilen auf mechanischem Weg überschüssiges Material in Form von Spänen abgetrennt wird. Im Gegensatz zu herkömmlichen Systemen sind keine manuellen Dateneingaben erforderlich.

Der große Vorteil von ValueFacturing liegt in der bidirektionalen Online-Kommunikation in Echtzeit mit allen am Fertigungsprozess beteiligten Systemen und der Fähigkeit, Informationen intelligent anzureichern. Das Ergebnis: Die Fertigung wird prozesssicherer und transparenter. ValueFacturing optimiert vor allem den Sortenwechsel. Ohne die Unterstützung eines Assistenzsystems würde der Fertigungsmitarbeiter bei diesem aufwendigen Vorgang zwangsläufig Zeit und Ressourcen verschwenden und suboptimale Entscheidungen treffen.

»Wir ermöglichen einen smarten Sortenwechsel. Das System ist eine Datendrehscheibe und befähigt die Mitarbeiter, die Maschinen wesentlich effektiver und produktiver zu rüsten und zu betreiben«, erklärt Johann Hofmann, Leiter ValueFacturing. Zudem beinhaltet das Assistenzsystem eine „Datenpumpe“, die die Rohdaten sammelt, die durch die Digitalisierung in riesigen Mengen entstehen und durch Mustererkennung veredelt. Dadurch erhält man neuartige Erkenntnisse, die es ermöglichen, steigende Qualitätsanforderungen, kürzere Lieferzeiten, sich verkürzende Produktlebenszyklen und eine wachsende Variantenvielfalt zu beherrschen. Zahlreiche mittelständische Unternehmen in Deutschland optimieren bereits ihre Fertigung mit ValueFacturing, auch der Maschinenbauer Trumpf, der das Assistenzsystem für sein Werk in Hettingen (Baden-Württemberg) gekauft hat.

Neben der lokalen Lösung für das eigene Rechenzentrum soll ab 2017 auch eine Public-Cloud-Lösung über die Microsoft Cloud Deutschland verfügbar sein. Im Gegensatz zur konventionellen Lösung, bei der das Assistenzsystem lokal auf den Servern beim Kunden implementiert wird, werden alle Anwendungen der neuen ValueFacturing-Variante über die Public Cloud bereitgestellt. Daraus ergeben sich kürzere Projektlaufzeiten, weniger Verwaltungsaufwand und niedrigere Kosten im laufenden Betrieb. Ein neues Abrechnungsmodell nach tatsächlich erbrachter Rechenleistung von ValueFacturing (z.B. pro eingestelltem Werkzeug) bietet dem Kunden weitere Kostenvorteile. Gerade für kleinere Unternehmen ohne eigene IT-Abteilung werde die Cloud-Lösung laut Hofmann damit zum entscheidenden Wettbewerbsvorteil.

Daten werden in Deutschland gespeichert

Technische Basis für die neue Lösung ist die Cloud-Plattform Azure der Microsoft Cloud Deutschland: Die Kundendaten werden ausschließlich in deutschen Rechenzentren gespeichert. Der Datenaustausch zwischen den zwei Rechenzentren findet über ein privates, vom Internet getrenntes Netzwerk statt, womit der Verbleib der Daten in Deutschland gesichert ist.

Der Zugang zu den Kundendaten liegt beim Datentreuhänder, einem unabhängigen Unternehmen mit Hauptsitz in Deutschland, das der deutschen Rechtsordnung unterliegt: T-Systems, eine Tochter der Deutsche Telekom. »Mit der Microsoft Cloud Deutschland verknüpfen wir die Innovationskraft und Skalierbarkeit unserer globalen Microsoft-Cloud-Plattform mit deutscher Infrastruktur und dem deutschem Datentreuhandmodell. Damit reagieren wir auf den wachsenden Bedarf an unseren Public-Cloud-Diensten im deutschen Markt und gehen speziell auf die Anforderungen datensensibler Organisationen ein«, so Günther Igl, Cloud Director von Microsoft Deutschland.

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