Kabelmesswagen „titron“

Fehler orten, Ausfälle vermeiden, Lebensdauer schätzen

20. März 2021, 10:28 Uhr | Heinz Arnold
Der 3,5-t-Kabelmesswagen „titron“ von Baur bietet ein komplettes, 3-phasiges System für Kabelfehlerortung, Kabelprüfung und Kabeldiagnose.
© Baur

Der neue Kabelmesswagen von Baur ermöglicht es den Betreiben von Mittelspannungsnetzen die Verfügbarkeit und Qualität zu erhöhen.

Denn mit Hilfe des Messwagens „titron“ lassen sich Kabelfehler zielgerichtet und zeitsparend orten, die Kabel prüfen und Kabeldiagnosen schnell und einfach durchführen. Das verschafft Netzbetreibern sowie Dienstleistern umfangreiches Wissen über den Kabelzustand und bietet Vorteile bei der Fehlerbehebung und -vermeidung. So werden Ausfälle und ungeplante Reparaturen vermeiden und Asset-Manager können die Restlebensdauer der Kabel optimal einschätzen. Das steigert die Sicherheit bei der Instandhaltungsplanung und liefert die ideale Basis für Entscheidungen über Ersatzinvestitionen.

Damit bietet der neue „titron“ Vorteile für das ganze Unternehmen: für das messende Personal, das Asset-Management und andere Fachabteilungen bis hin zur Unternehmensleitung. Zu verdanken ist dies dem umfassenden Redesign, in das die Anregungen von Anwendern aus der ganzen Welt eingeflossen sind.

Der neue „titron“ von Baur zeichent sich durch eine einfache Bedienbarkeit aus, die hauptsächlich per Tastatur und Maus von einem bequemen mobilen Arbeitsplatz aus erfolgt. Die Kabelfehlerortung wird durch viele Tools vereinfacht. Das Parallelisieren von Verlustfaktormessung und Teilentladungsmessung führt zu zeitoptimierten Diagnoseabläufen und zu einer hohen Anpassbarkeit der Prozesse, so dass sich individuelle, unternehmensspezifische Diagnosemethoden umsetzen lassen. Das sorgt für einheitliche Ergebnisse und eine geradlinige Auswertungskette – vom Kabelmesswagen bis in die Chefetage.

Der Kabelmesswagen bietet eine bequeme und funktionale Arbeitsumgebung, er verfügt über viel mehr Stauraum als sein Vorgänger, etwa für Handmessgeräte und Unterlagen. Dazu tragen unter anderem die wandmontierten LCD-Bildschirme bei. Kunden können ihren titron nach Wunsch gestalten und ihn zum Beispiel mit zwei Bildschirmen oder einer Sitzbank mit Rückenlehne ausstatten lassen.

Die ergonomisch gestaltete und intuitiv zu bedienende Softwareoberfläche beschleunigt die Arbeitsvorgänge und entlastet die Anwender bei der täglichen Arbeit. Standardisierte Abläufe lassen sich einfach aufrufen und starten, bei komplexeren Messaufgaben können sich die Bediener von der Software lotsen lassen. Messergebnisse werden klar aufgearbeitet und sind auf einen Blick interpretierbar. Dies erleichtert neuen MitarbeiterInnen die Einarbeitung und führt schnell zu verlässlichen Ergebnissen. Gleichzeitig bietet die Software einen Experten-Modus, bei dem erfahrene Messtechniker direkt Einfluss auf die Prozesse und Parameter nehmen können. Hilfestellung dürfen User auch bei der Fehlerortung erwarten, zum Beispiel aufgrund der Verknüpfung von Kabeldaten und Messwerten mit Karten, die ein schnelleres Auffinden der Fehlerstelle ermöglichen.

Unterstützt durch den Cable Fault Location Guide werden Kabelfehler-Vor- und Nachortung beschleunigt. Zudem lässt sich die Software mit der BAUR-Kabeldatenbank und mit einem Geographischen Informationssystem verzahnen, um Fehlerart und -ort noch schneller eingrenzen zu können. Auch bei der Nachortung bietet BAUR Software Hilfestellung und schont dabei sogar das Kabel: Die BAUR App zeigt den Fehlerort auf dem Display an und ermöglicht es, den Stoßstromgenerator von der Fehlerstelle aus fernzusteuern. Das minimiert den Stress für die Kabelstrecke, denn sie muss der Belastung beim Nachorten nur so lange ausgesetzt werden wie gerade eben nötig.

Die Diagnosefunktionen

Dank parallelisierter Prozesse – wie dem Zusammenfassen der Verlustfaktor- und Teilentladungsmessung zu einem Ablauf – laufen die Messaufgaben schneller ab. So können die Messtechniker in ihrer Arbeitszeit deutlich mehr Informationen verarbeiten und Zusatznutzen für das Asset- und Instandhaltungs-Management generieren. Um den maximalen Nutzen aus den Informationen zu ziehen, können neben den Standardprozessen auch eigene Vorlagen für Abläufe und Grenzwerte definiert werden, die auf allen Kabelmesswagen zum Einsatz kommen. Einfach und wahlweise nach eigenen Vorgaben gestaltet ist auch das Berichtswesen. Diagnosen müssen nicht mehr singulär betrachtet werden, sondern werden vergleichbar und eröffnen neue Chancen für die Auswertung im Backoffice.

Vollständige Daten- und Informationskette

Der „titron“ ist Teil einer Daten- und Informationskette. Er gestattet es, Messwerte einfach zu erheben und vor Ort zu analysieren. Die Daten werden außerdem in der BAUR Software 4 gespeichert und zu Reports aufbereitet. Von dort können die Daten und Berichte anderen Mitarbeitern im Feld und anderen Abteilungen zugänglich gemacht werden, damit diese Analysen mit Büro-Lizenzen der BAUR Software durchführen können. Abgerundet wird die Auswertekette durch BAUR statex®, eine Software zur statistischen Restlebensdauerprognose auf Basis der Verlustfaktormessung. Mithilfe dieser Prognosen lassen sich Kabelstrecken deutlich länger nutzen, wodurch die Netzinstandhaltungskosten erheblich sinken.

Die mithilfe von BAUR Software 4 und statex erstellten Berichte und Analysen sind nicht nur für die technikorientierten Fachabteilungen von Interesse, sondern stellen auch für das Topmanagement eine Hilfestellung dar. Insbesondere die Prognose der Restlebensdauer bietet eine gute Grundlage, um Sparpotenziale zu identifizieren, Budgets exakt zu planen und die Abschätzung der Netznutzungskosten sowie Ausfallrisiken besser zu beherrschen. Die zur Restlebensdauerberechnung erforderlichen Messwerte können TechnikerInnen mit dem „titron“ schnell, einheitlich und zuverlässig erfassen.


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