PRISM-Opfer Cloud-Provider

Geheimdienst-Skandal kostet US-Cloud-Industrie 7 bis 11,5 Milliarden Dollar jährlich

8. August 2013, 14:33 Uhr | Hagen Lang
Entwicklung der Umsätze von Cloud-Services in USA (blau) und außeramerikanisch (orange) in Milliarden Dollar
© ITIF

Einigen Flurschaden richten die Enthüllungen über die US-Spionage-Aktivitäten bei der US-Cloud Industrie an. Den Vertrauensverlust der Kunden hat eine Studie der Information Technology & Innovation Foundation (ITIF) jetzt monetär beziffert.

Zwischen 22 Milliarden und 35 Milliarden werden US-Cloud-Provider in den nächsten drei Jahren verlieren, weil weltweit Kunden ihren Dienstleistungen misstrauen. Das ist das Ergebnis einer Studie der ITIF, die die wirtschaftlichen Auswirkungen der Überwachungspraxis von US-Behörden bewertet. Die Enttarnung der NSA-Überwachungsaktivitäten könnte die Marktdynamik fundamental zu Ungunsten der US-Unternehmen verändern, so das Fazit der ITIF.

Waren die USA bis jetzt Marktführer bei Cloud-Dienstleistungen, wird der Vertrauensverlust der Kunden diese Vorherrschaft in Zukunft beenden. Von 13,5 Milliarden Dollar Investitionen in Cloud-Services im Jahre 2011 wurden nur 5,6 Milliarden außerhalb der USA getätigt. Nicht-amerikanische Unternehmen werden allerdings bereits 2016 den Großteil der von der ITIF erwarteten weltweiten Investitionen von 207 Milliarden Dollar in Cloud-Dienstleistungen tätigen.

Europäer werden am meisten vom Glaubwürdigkeitsverlust der Amerikaner profitieren, glaubt ITIF, zumal die EU neben den Aktivitäten der europäischen Nationalstaaten eine eigene Cloudstrategie verfolgt. EU-weit sollen die Cloud-Services 2015 ein Umsatzvolumen von 47 Milliarden Dollar und 2020 von 80 Milliarden Dollar erreichen.


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