Fraunhofer IWU

Produktionsanlagen energetisch vergleichbar machen

22. März 2013, 14:26 Uhr | Andreas Knoll
Energetische Lageoptimierung in der Automatisierung
© Fraunhofer IWU

Das Fraunhofer IWU will gemeinsam mit Anwendern ein generell aussagekräftiges Bewertungssystem erstellen, das Produktionsanlagen unabhängig von anwendungsspezifischen Betrachtungen energetisch vergleichbar macht.

Eine vom Fraunhofer IWU (Institut für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik) koordinierte Initiative möchte einen weiteren Schritt in Richtung einer ressourceneffizienteren Produktion gehen. Die Wissenschaftler wollen gemeinsam mit Anwendern eine Bewertungsmethode zur energetischen Vergleichbarkeit von Produktionsanlagen entwickeln. Dazu sollen schon vorhandene Ansätze weiterentwickelt und zu einer zielführenden Gesamtlösung zusammengefasst werden.

Das Konzept versteht sich als Selbstverpflichtung der Industrie. Alle relevanten Gewerke, dazu gehören die Betreiber von Produktionsanlagen, die Hersteller von Maschinen und Robotern und die so genannten Systemintegratoren, werden in die Betrachtungen einbezogen. Erstmals stünde damit eine von allen Beteiligten akzeptierte Lösung zur Verfügung, die ein hohes Maß an Transparenz aufweist und eine Vergleichbarkeit der Produktionsanlagen ermöglicht.

»Die Potentiale zur Einsparung von Energie und Ressourcen werden sich erst ausschöpfen lassen, wenn man die gesamte Prozesskette in die Analyse und Optimierung einbezieht«, erläutert Marko Pfeifer, Abteilungsleiter für Montagetechnik am Fraunhofer IWU. »Grundvoraussetzung hierfür ist eine für alle Beteiligten transparente und einheitliche Erfassung und Bereitstellung von Produktions- bzw. Prozessdaten.«

Als erstes Ziel ist geplant, die Methode auf Industrieroboter anzuwenden und noch in diesem Jahr erste Vergleichsergebnisse zu liefern. Unterstützt wird die Initiative besonders von der Automatisierungsinitiative Deutscher Automobilhersteller (AIDA). Beteiligte Unternehmen sind Volkswagen, Audi, BMW, Daimler und Porsche. In weiteren Schritten werden dann komplette Anlagen wie etwa Karosseriebauanlagen und auch andere Maschinentypen wie etwa Werkzeugmaschinen in die Methodik eingebunden.

Bei der Integration von Maschinen und Ausrüstungskomponenten zu komplexen Produktionssystemen ergeben sich zusätzliche Potentiale zur Senkung des Ressourcenbedarfs. Eine weitere Ausbaustufe des Systemansatzes sieht das Fraunhofer IWU daher in der Einbindung energetischer Betrachtungen schon im Planungsprozess von Anlagen. Hierzu gibt es bereits erste Lösungsvorschläge für die Erweiterung bekannter Simulations-Software. Die Beschreibung der Voraussetzungen für solche Untersuchungen wird Bestandteil der Bewertungsmethoden.


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